Das höchste Gebäude Leipzigs, der „Uniriese“, wird ab Montagabend mit poetischen Texten angestrahlt. Unter dem Titel „Lichtw:orte. Leipziger Lichtlyrik“ präsentiert das Projekt bis 9. November visuell aufbereitete und dramaturgisch inszenierte Gedichtausschnitte als Lichtinstallation zum Thema „Flucht und Zuflucht“, teilte die Deutsche Nationalbibliothek in der Messestadt mit. Gemeinsam mit dem Deutschen Literaturinstitut Leipzig soll so der Augustusplatz „zu einem weltoffenen Buch“ werden.
Jeden Abend zwischen 17 und 22 Uhr sollen auf der Fassade des City-Hochhauses, wie das 142,5 Meter hohe Gebäude offiziell heißt, Texte erscheinen, die wie „leuchtende Stolpersteine“ in die Stadt hineinwirken. Sie thematisieren Flucht und Zuflucht und bezeugten vergangene wie gegenwärtige Verfolgungen „auch derer, für die Leipzig ein Zuhause geworden ist“. Jeder Tag der Woche soll demnach einen Schwerpunkt setzen.
Ausgewählt wurden die Gedichte den Angaben zufolge von einem Kuratorium aus Leipziger Lyrikerinnen und Lyriker wie Özlem Özgül Dündar, Kerstin Preiwuß, Anja Utler und Sibylla Vricic Hausmann. Die Texte stammen unter anderem von Herta Müller, Tania Rodionova, Paul Celan, Ronya Othmann, Mordechai Gebirtig, Else Lasker-Schüler und Ilse Aichinger. Das Projekt wird präsentiert im Rahmen des Themenjahres „Mehr als eine Geschichte. Buchstadt Leipzig 2025“.