Lebenshilfe vom Dichterfürsten – Wie der “Werther” trösten kann

Johann Wolfgang von Goethe selbst mied später das Werk, das ihm europaweiten Ruhm eingebracht hatte: “Die Leiden des jungen Werther”. Dem Publikum bietet der Roman dagegen tröstliche und auch amüsante Aussprüche.

In mancherlei Hinsicht sollte man sich eine der bekanntesten literarischen Figuren von Goethe nicht zum Vorbild nehmen. Doch in vielen Alltagssituationen kann sein “Werther” durchaus eine Unterstützung sein. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) hat einige Zitate gesammelt. Mit Werther lässt sich so gut …

“Seit der Zeit können Sonne, Mond und Sterne geruhig ihre Wirtschaft treiben, ich weiß weder dass Tag noch dass Nacht ist, und die ganze Welt verliert sich um mich her.”

“Ich habe eine Bekanntschaft gemacht, die mein Herz näher angeht. Ich habe – ich weiß nicht.”

“Brauch ich dir das zu sagen, der du so oft die Last getragen hast, mich vom Kummer zur Ausschweifung und von süßer Melancholie zur verderblichen Leidenschaft übergehen zu sehn? Auch halte ich mein Herzchen wie ein krankes Kind; jeder Wille wird ihm gestattet. Sage das nicht weiter”.

“Ich bin, wie ich sehe, in Verzückung, Gleichnisse und Deklamation verfallen, und habe darüber vergessen, dir auszuerzählen, was mit den Kindern weiter geworden ist.”

“Ich werde sie sehen! ruf ich morgens aus, wenn ich mich ermuntere, und mit aller Heiterkeit der schönen Sonne entgegenblicke; ich werde sie sehen! Und da habe ich für den ganzen Tag keinen Wunsch weiter.”

“Ist nicht vielleicht das Sehnen in mir nach Veränderung des Zustands eine innere und unbehagliche Ungeduld, die mich überallhin verfolgen wird?”

“Gewiss, weil wir doch einmal so gemacht sind, dass wir alles mit uns und uns mit allem vergleichen, so liegt Glück und Elend in den Gegenständen, womit wir uns zusammenhalten, und da ist nichts gefährlicher als die Einsamkeit.”

“Was das für Menschen sind, deren ganze Seele auf dem Zeremoniell ruht … die Toren, die nicht sehen, dass es auf den ersten Platz gar nicht ankommt, und dass der, der den ersten hat, so selten die erste Rolle spielt!”

“Ich danke dir, Wilhelm, für deinen herzlichen Anteil, für deinen wohlmeinenden Rat, und bitte dich, ruhig zu sein.”

“Wenn wir immer ein offenes Herz hätten, das Gute zu genießen, das uns Gott für jeden Tag bereitet, wir würden alsdann auch Kraft genug haben, das Übel zu tragen, wenn es kommt.”