Die Lebenserwartung der Menschen in Bayern ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen. Laut den Ergebnissen des neuen Gesundheitsreports des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) können Mädchen, die heute in Bayern geboren werden, im Durchschnitt mit 83,5 Lebensjahren rechnen, Jungen mit 78,9 Jahren, teilte das bayerische Gesundheitsministerium am Sonntag in München mit. Bayern belege damit bei den Frauen bundesweit Platz drei hinter Baden-Württemberg und Sachsen, bei den Männern Platz zwei hinter Baden-Württemberg.
In den vergangenen rund 130 Jahren hat sich die Lebenserwartung in Bayern den Angaben zufolge mehr als verdoppelt: Um 1895 lag sie noch bei 37,9 Jahren für Männer und 41,1 Jahren für Frauen. Beeinflusst wird die Lebenserwartung laut Gesundheitsreport maßgeblich durch sozioökonomische, verhaltensbezogene und umweltbedingte Faktoren. Menschen mit niedrigem Einkommen oder geringerer Bildung hätten im Durchschnitt eine deutlich geringere Lebenserwartung, hieß es weiter.
Die unterschiedlich hohe Lebenserwartung bei Frauen und Männern lasse sich sowohl auf biologische als auch verhaltensbedingte Faktoren zurückführen, sagte LGL-Präsident Christian Weidner. Das individuelle Verhalten scheine aber einen größeren Anteil auszumachen. „Wer sich ausgewogen ernährt und auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichtet, sich außerdem regelmäßig bewegt und auf ausreichend Schlaf achtet, kann seine Lebenszeit damit selbst verlängern“, sagte Weidner.
Mit dem Anfang Oktober vorgestellten Masterplan Prävention will das bayerische Gesundheitsministerium Menschen „vom Kindergarten bis zum Seniorenheim“ erreichen und Gesundheit im Alltag fördern, „in Schulen, in Betrieben, in Vereinen und in unseren Familien“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU). Es sei wichtig, dass die Menschen in Bayern „nicht nur älter, sondern gesund alt werden“. (3247/19.10.2025)