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Landtagspräsidenten zu Besuch im Grenzlandmuseum

Die Landtagspräsidenten von Niedersachsen und Thüringen haben am Montag gemeinsam mit der Leitung des Grenzlandmuseums Eichsfeld über dessen Weiterentwicklung beraten. Wie die Thüringer Landtagsverwaltung im Anschluss an das Treffen mitteilte, soll das Angebot ab 2029 unter anderdem um Projekte zur Demokratiebildung ergänzt werden. Seit 1995 informiert die Einrichtung mit angeschlossenem Bildungszentrum über die Geschichte der deutschen Teilung und den kleinen Grenzverkehr im Eichsfeld.

Zum Ende des Jahrzehnts ist zudem die Thematisierung der „Kofferdemo“ vom 21. Januar 1990 geplant, der größten Demonstration in Nordthüringen mit rund 50.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Die symbolische Massenauswanderung führte die Demonstrierenden mit Koffern zum Grenzübergang Duderstadt-Worbis, um zu verdeutlichen, dass sie bei ausbleibenden Reformen in den Westen auswandern würden.

Niedersachsens Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) betonte, das Museum stehe sinnbildlich für die schmerzlichen wie hoffnungsvollen Kapitel der deutsch-deutschen Geschichte. Es erinnere an der ehemaligen Grenze eindrücklich daran, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit seien. Thüringens Landtagspräsident Thadäus König (CDU) hob hervor, dass im Eichsfeld auf beiden Seiten der Grenze nahezu alle Familien von der Teilung betroffen gewesen seien.

Das Grenzlandmuseum Eichsfeld macht die Geschichte der deutschen Teilung seit 1995 am historischen Ort durch authentische Zeugnisse erlebbar. Über 1,6 Millionen Gäste haben es in drei Jahrzehnten besucht.