Landesmuseum ohne Platz für Sonderausstellungen

Das Thüringer Landesmuseum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar platzt aus allen Nähten. Jährlich wachse der Bestand in den Depots um rund 15.000 Fundstücke, die untergebracht werden müssten, sagte Museumsleiter Mario Küßner dem Evangelischen Pressedienst (epd). Derzeit verfüge das Museum neben zwei großen Lagern über eine Reihe kleinerer Depots in und um Weimar.

Die nur vier für die Sammlungen zuständigen Mitarbeiter wandten einen großen Teil ihrer Arbeitszeit dafür auf, zwischen den Standorten hin- und herzupendeln. Die Situation sei unbefriedigend und hänge eng mit der Historie des Hauses zusammen. Das Museum sei 1888 in einem Stadtpalais aus dem 18. Jahrhundert eingerichtet worden. Heute sei es viel zu beengt, um allen Anforderungen als Ort von Präsentation und Forschung zu genügen.

Insgesamt umfasse die Sammlung rund 6,5 Millionen Fundstücke aus 400.000 Jahren Ur- und Frühgeschichte Thüringens, sagte der Museumsleiter. Auch Zeichnungen von Kartierungen der archäologischen Fundplätze müssten dauerhaft gelagert werden.

Die Ausstellungsfläche des traditionsreichen Hauses betrage lediglich rund 1.000 Quadratmeter. Das reiche aus, um rund 3.000 Fundstücke in der Dauerausstellung präsentieren zu können, sagte Küßner. Doch es fehlten Möglichkeiten, den jährlich etwa 20.000 Besucherinnen und Besuchern Sonderausstellungen anbieten zu können.

Der Museumschef hofft deshalb, dass sein Haus mittelfristig die Räumlichkeiten anderer Nutzer auf dem weitläufigen Grundstück übernehmen kann. Entsprechende Gespräche führe derzeit das Landesamt für Denkmalpflege als Träger des Museums.