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Landeskriminalamt warnt vor steigender Kriminalität im Internet

Das Landeskriminalamt (LKA) in Kiel warnt angesichts steigender Fallzahlen vor Betrügereien im Internet. 2024 hatte das LKA eine Schadenssumme von insgesamt mehr als 20 Millionen Euro registriert, wie das LKA am Montag mitteilte. 2025 werde diese Zahl vermutlich noch um etwa 20 Prozent steigen. Insbesondere bei den Fällen mit Schäden über 100.000 Euro zeichne sich eine deutliche Steigerung ab. 2024 verloren die Betrugsopfer in 53 Fällen Summen von mehr als 100.000 Euro. Das LKA rät Geschädigten, in jedem Fall Strafanzeige zu erstatten. Bei zeitnahem Einschreiten könnten Überweisungen durch die Hausbank eventuell noch gestoppt werden.

Cybertrading-Fraud heißt die Anlagebetrugsmasche, mit der auch in Schleswig-Holstein Kleinanleger um ihr Erspartes gebracht werden. Besonders perfide sei es, dass die Täter mit „hoher krimineller Energie“ immer neue Maschen entwickelten, um ihre potenziellen Opfer zu ködern. Die meist im Ausland sitzenden Täter seien skrupellos, psychologisch geschult und lockten ihre Opfer mit dem Traum vom schnellen Geld.

Über gefälschte Trading-Plattformen im Internet, soziale Medien, Fake- Nachrichtenseiten oder falscher Werbung mit Prominenten wie Günther Jauch oder Markus Lanz treten die Täter an interessierte Anleger heran. Dadurch wird eine Seriosität in Verbindung mit hohen Gewinnversprechen und geringem Risiko vorgegaukelt. Auch Dating-Portale werden genutzt, um potenzielle Anleger für angeblich lukrative Geldanlagen in Kryptowährungen zu gewinnen.

In Schleswig-Holstein wurden Internetnutzer in den vergangenen Wochen oftmals über „Anzeigen“ mit Anlagetipps zur Teilnahme in speziellen „WhatsApp“-Gruppen animiert. Den Gruppenmitgliedern werden dann Gewinn- oder Anlagepläne vorgelegt. Sobald eine Geldanlage erfolgt ist, werden angebliche Gewinne vorgegaukelt. Das böse Erwachen folgt erst, wenn sich Anleger diese Gewinne auszahlen lassen wollen: Erst halten die Täter die Anleger hin, dann tauchen sie ab und das Geld ist weg. Eine Frau in Dithmarschen verlor auf diese Weise 33.000 Euro, ein Mann aus dem Großraum Kiel wurde 28.000 Euro los.