Landeskirche verkauft Wildbad: Tagungs- und Hotelbetrieb geht weiter
Der Tagungs- und Hotelbetrieb im Wildbad Rothenburg geht weiter: Die bayerische Landeskirche verkauft die Immobilie an die Stadtwerke Rothenburg ob der Tauber. Bereits zum 1. Januar 2025 wird der Betrieb von einem Tochterunternehmen der Stadtwerke Heidenheim, die auch für die Rothenburger Stadtwerke die Geschäftsführung stellen, übernommen. Die Mitarbeiter werden am Dienstag (24. September) in einer Betriebsversammlung informiert. Landeskirche und Stadtwerke bezeichneten die Neuigkeit in einer gemeinsamen Pressemitteilung als „bedeutenden Schritt für die Zukunft des Wildbads“.
Die von den Beteiligten entwickelte „gemeinsame Lösung“ sieht konkret vor, dass die Stadtwerke Rothenburg von der Landeskirche das 56.000 Quadratmeter große Grundstück samt aller Gebäude kaufen. Über die genaue Kaufpreishöhe wurde Stillschweigen vereinbart. Kenner der Materie sagten dem Evangelischen Pressedienst (epd), es handle sich um einen „fairen Kaufpreis“, der alle Aspekte berücksichtige. Dazu gehört beispielsweise, dass der Tagungs- und Hotelbetrieb derzeit Verluste schreibt, dass die Gebäude in den kommenden Jahren teils saniert und modernisiert werden müssen – aber auch, dass man die Belegschaft übernehmen kann.
Die Stadtwerke Rothenburg wiederum werden die Immobilie an die Schlosshotel Hellenstein GmbH verpachten, die dann den eigentlichen Hotel- und Tagungsbetrieb übernehmen wird. Das Schlosshotel gehört zu den Stadtwerken Heidenheim. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Rothenburg, Erich Weber, spricht von einer Win-Win-Situation. Man sei zuversichtlich, gemeinsam mit dem Schlosshotel und anderen Betrieben der Stadtwerke „Synergien“ heben und den Betrieb wirtschaftlich gestalten zu können: „Es ist uns eine Ehre, diese traditionsreiche Einrichtung mit dem aktuellen Personal in eine neue Ära zu führen.“
Der bayerische Landesbischof Christian Kopp sagte, es erfülle ihn mit Zuversicht, „dass das Wildbad in neuer Form weiterbestehen wird und auch in Zukunft vielen Menschen eine Heimat bieten kann“. Die evangelische Landeskirche hatte Ende November 2023 beschlossen, den Betrieb des Tagungshauses spätestens Ende 2025 aufzugeben. Grund dafür war, dass der Tagungs- und Hotelbetrieb trotz guter Auslastung rote Zahlen geschrieben hat. Angesichts der sinkenden Finanzmittel der Landeskirche war damit das Aus für das Wildbad in landeskirchlicher Trägerschaft besiegelt worden. (00/2846/24.09.2024)