Landeskirche investiert 2,6 Millionen in das Jubiläum der Reformation

Für Niedersachsen sind viele Aktionen geplant. Doch es gab auch eine Warnung: Die Investitionen müssten „im Alltag spürbar bleiben“.

Viel Geld investiert die Landeskirche ins Luther-Jubiläum
Viel Geld investiert die Landeskirche ins Luther-Jubiläum

Hannover. Die hannoversche Landeskirche investiert insgesamt 2,6 Millionen Euro für Initiativen rund um das 500. Reformationsjubiläum 2017. "Schon jetzt zeichnet sich ab, dass dies sinnvoll investiertes Geld ist", sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, zum Auftakt der Herbsttagung der Landessynode in Hannover. Das Jubiläum biete die Chance, Menschen mit den Botschaften der Reformation zu erreichen, die sonst im kirchlichen Alltag nur schwer ansprechbar seien.
Surborg warnte jedoch vor einem "After-Reformations-Blues": Gemeinden und Mitarbeitende dürften nicht in ein mentales Loch fallen, wenn die Feiern vorbei seien. "Der Aufwand lohnt sich, wenn Akzente gesetzt werden, die über das Jubiläum hinaus für unsere Kirche im Alltag spürbar bleiben." Die evangelischen Kirchen in Deutschland erinnern im kommenden Jahr an den Beginn der Kirchenreformation durch Martin Luther und seine Mitstreiter, die große Teile Europas erfasste.

Unterstützung für "Diakovere"

Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers plant dazu zahlreiche Aktionen. So wird am 14. und 15. Januar 2017 das Pop-Oratorium "Luther" in der TUI Arena in Hannover aufgeführt. In Wolfsburg und Osnabrück empfängt die Landeskirche mit umfangreichen Programmen einen "Reformations-Truck", der auf einem "Europäischen Stationenweg" 68 Städte in 19 Ländern miteinander verbindet. Im Sommer 2017 will sich die Landeskirche mit einer eigenen Präsentation an einer "Weltausstellung" zur Reformation in Wittenberg beteiligen. Geplant sind zudem viele Konzerte, Gottesdienste und Ausstellungen.
In seinem Bericht warb Surborg auch dafür, ein vor zwei Jahren gewährtes Darlehen von zehn Millionen Euro an den kirchennahen Sozialkonzern "Diakovere" in Hannover in einen Zuschuss umzuwandeln und somit auf die Rückzahlung zu verzichten. Zu dem Konzern gehören drei evangelische Krankenhäuser sowie Einrichtungen der Alten-, Jugend- und Behindertenhilfe – er ist Norddeutschlands größtes Sozialunternehmen in frei gemeinnütziger Trägerschaft. Der Zuschuss könne ein deutliches Signal sein, dass die Landeskirche zu dem diakonischen Konzern stehe, sagte Surborg. "Diakovere" hatte zuletzt finanzielle Engpässe zu verkraften.
Mit rund 2,6 Millionen Mitgliedern in rund 1.260 Gemeinden zwischen Göttingen und der Nordsee ist Hannover die größte evangelische Landeskirche in Deutschland. Sie umfasst etwa drei Viertel Niedersachsens. Das Kirchenparlament tagt bis zum Freitag im diakonischen Henriettenstift. (epd)