Landeskirche Anhalts erwartet weniger Mitglieder und Einnahmen
Die Evangelische Landeskirche Anhalts muss in den kommenden Jahren mit weniger Geld und einer weiter sinkenden Mitgliederzahl rechnen. Finanzdezernentin und Oberkirchenrätin Franziska Bönsch sagte am Freitag auf der Tagung der Landessynode in Dessau-Roßlau, die Schönwetterperiode gehe zu Ende. „Wir müssen das Schiff sturmfest ausrichten, die See wird rauer“, kommentierte sie die Finanzprognose.
Der Haushaltsentwurf für 2025 sieht nach Angaben der Landeskirche Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 19,27 Millionen Euro vor. Das entspreche einer leichten Steigerung gegenüber diesem Jahr mit einem Haushaltsvolumen von 19,02 Millionen Euro.
Der Haushaltsplanentwurf für 2025 sieht Einnahmen aus der Kirchensteuer von rund 5,48 Millionen Euro vor – gegenüber 6,07 Millionen im laufenden Jahr. Dagegen steigen die Staatsleistungen an die Landeskirche leicht an, von gut 3,9 Millionen Euro in diesem Jahr auf 4,04 Millionen im Jahr 2025.
Ebenso muss die anhaltische Kirche mit geringeren Zuweisungen aus dem allgemeinen Finanzausgleich der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) rechnen. Sie gehen laut Haushaltsentwurf um rund 261.000 Euro auf knapp 3,46 Millionen Euro zurück.
Die anhaltische Kirche ist die kleinste der 20 Gliedkirchen der EKD. Aktuell hat sie laut Bönsch rund 24.350 Mitglieder. Diese Zahl soll in den kommenden Jahren weiter deutlich sinken. Um das Jahr 2030 werde vermutlich die Marke von 20.000 unterschritten, ab 2060 soll sich die Mitgliederzahl auf etwa 11.000 reduzieren. Das Gebiet der Landeskirche umfasst im Wesentlichen das ehemalige Land Anhalt.