Landesbischof Ulrich predigt zu „Leben des Galilei“

Er findet offenbar Gefallen an Theaterpredigten: Schon bald spricht Landesbischof Ulrich in Schwerin. Der nächste Termin steht auch bereits fest.

Landesbischof Gerhard Ulrich
Landesbischof Gerhard UlrichSönke Dwenger / Nordkirche

Schwerin. Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich wird am Freitag, 21. April, um 18 Uhr die sechste Theaterpredigt im Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin halten. Der Theologe wolle sich mit der Inszenierung des Brecht-Stücks "Leben des Galilei" von Schauspieldirektor Martin Nimz auseinandersetzen, wie die Nordkirche mitteilt. Im Anschluss findet eine Vorstellung des Stücks statt.
Brecht setze mit seinem "Galilei" einen Konflikt in Szene, der zugleich ein "unrühmliches Stück Kirchengeschichte" sei, so Landesbischof Ulrich. Es gehe um Glauben und Wissenschaft, um die Freiheit der Forschung und die Macht des Wissens. Die astronomischen Beobachtungen Galileo Galileis (1564-1642) hatten das heliozentrische Weltbild des Nikolaus Kopernikus gestützt. Damit war nicht mehr die Erde das Zentrum der Schöpfung. Die damalige Kirche wollte verhindern, dass diese Entdeckung sich durchsetzt. Dennoch habe diese Erkenntnis das Weltbild jener Zeit radikal verändert.

Nächster Termin in Kiel

Die Theaterpredigt versteht sich den Angaben zufolge als theologischer Kommentar zu einer aktuellen Inszenierung. Das Theaterstück ist inhaltlicher Hintergrund, um über Lebensfragen, aktuelle Themen sowie Erfahrungen mit Bibel und Glauben in den Dialog zu treten. Das Gemeinschaftsprojekt von Künstlern und Kirchenleuten ermögliche neue Perspektiven auf Bibel und Glauben sowie auf Kunst und Theater.
Der Termin für die nächste Theaterpredigt steht auch bereits fest: Am 10. Oktober spricht Landesbischof Ulrich im Kieler Schauspielhaus zum Stück "Luther". Anlässlich des Reformationsjubiläums in diesem Jahr hat der Kieler Bestsellerautor, Essayist und Dramatiker Feridun Zaimoglu gemeinsam mit seinem Co-Autor Günter Senkel ein historisch-religiöses Thema für die Bühne geschrieben. Premiere ist bereits am 7. Oktober.
Der in Hamburg geborene Gerhard Ulrich studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspielkunst, bevor er 1974 zum Studium der Evangelischen Theologie wechselte. 2013 wurde er von der Landessynode der Nordkirche zum Landesbischof gewählt. Seine Predigtstätten sind die Dome zu Schwerin und Lübeck. Ulrich ist auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). (epd)