KZ-Gedenkstätte zeigt Schau zu Erfahrungen NS-Überlebender

Wie erging es den Überlebenden Monate nach ihrer Befreiung? Eine neue Ausstellung macht deutlich, dass es ein schwieriger Prozess war.

Eingang zur KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Eingang zur KZ-Gedenkstätte NeuengammeEmily Mohney / KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Hamburg. Eine Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme befasst sich mit den Erfahrungen und Lebensumständen von Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung in Hamburg. Wegen der Corona-Pandemie wurde die Schau „Überlebt! Und nun?“ digital eröffnet. Im Fokus stehe die Frage, wie es den Überlebenden in den Wochen und Monaten nach der Befreiung erging.

„Immer wieder wird deutlich, dass die Rückkehr in ein ’normales‘ Leben für die Überlebenden oft ein schwieriger Prozess war“, sagte Stiftungsvorstand Detlef Garbe. „Nicht für alle bedeutete die Befreiung auch ein Ende der Not.“ Ein Besuch der Ausstellung vor Ort ist zurzeit aufgrund der Pandemie nicht möglich, nach der Schließung ist die Ausstellung bis zum 22. August zu sehen.

Mit Vortrag eröffnet

Digital eröffnet wurde die Ausstellung mit einem Vortrag der Sozialwissenschaftlerin Christa Paul über die Situation der als „asozial“ verfolgten KZ-Häftlinge nach ihrer Befreiung. Alyn Beßmann und Lennart Onken stellten die Ausstellung vor.

Das KZ Neuengamme war das größte nationalsozialistische Konzentrationslager in Nordwestdeutschland. Dort waren mehr als 100.000 Menschen aus ganz Europa im Hauptlager und in über 85 Außenlagern inhaftiert. Mindestens 42.900 von ihnen kamen ums Leben.

Briten befreiten Neuengamme

Im April 1945 wurde das KZ Neuengamme von der SS geräumt. Britische Soldaten fanden es am Abend des 2. Mai leer vor. Mehrere Tausend Häftlinge waren auf Schiffe transportiert worden und kamen am 3. Mai bei der Bombardierung der „Cap Arcona“ und der „Thielbek“ in der Lübecker Bucht ums Leben. (KNA/epd)