Kurhessische Kirche will Sparkurs konsequent fortsetzen

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) verzeichnet für 2024 einen Rückgang der Kirchensteuererträge von rund drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis Ende September hat die Landeskirche rund 145 Millionen Euro eingenommen, das sind fünf Millionen Euro weniger als im Vergleichszeitraum 2023. Das geht aus dem Finanzbericht von Vizepräsidentin Katharina Apel hervor, den sie der kurhessischen Synode am Dienstag im nordhessischen Hofgeismar vorstellte. Noch vor einem Jahr sei die Landeskirche von einem Minus gegenüber 2023 in Höhe von rund einem Prozent ausgegangen.

Die Vizepräsidentin rechnet nun für das laufende Jahr mit einem Gesamtkirchensteueraufkommen von rund 204 Millionen Euro. Abzüglich der Aufwendungen aus dem Kirchenlohnsteuer-Verrechnungsverfahren, dem sogenannten Clearing, und der Zuweisungen an landeskirchliche Gemeinschaften verbleiben ihren Angaben zufolge rund 180 Millionen Euro an Kirchensteuererträgen. Die seien neun Millionen Euro weniger als 2023.

Die Entwicklung des Kirchensteueraufkommens von 2021 bis 2023 zeige, dass im Jahr 2022 der Scheitelpunkt erreicht gewesen sei: „Ab 2023 konnten die Auswirkungen des Mitgliederrückgangs nicht mehr kompensiert werden“, führte Apel aus. Das Gesamtaufkommen der Kirchensteuererträge habe im Vorjahr rund 208 Millionen Euro betragen. Die seien knapp 3,8 Millionen Euro weniger als 2022 (minus 1,76 Prozent).

„Diese Zahlen zeigen, dass wir in unseren Konsolidierungsbemühungen nicht nachlassen dürfen“, betonte die Vizepräsidentin. Es müsse jetzt gegengesteuert werden. Ohne weitere Einsparungen werde die verfügbare Kirchensteuerschwankungsreserve von 8,4 Millionen Euro nicht mehr ausreichen, um einen ausgeglichenen Doppelhaushalt 2026/2027 aufstellen zu können.

Apel warb dafür, den eingeschlagenen Weg der Haushaltskonsolidierung konsequent weiterzugehen: „Verantwortungsbewusst, mutig, beherzt und auch mit schnellerem Schritt.“ Sie verwies auf bereits umgesetzte Kompensierungsmaßnahmen wie die Kürzung der Zuweisungen an die Diakonie Hessen. Weitere Einschnitte stünden an, unter anderem bei der Finanzierung der Kindertagesstätten, in der Verwaltung und den kirchlichen Gebäuden.

Die Synode tagt bis Mittwoch. Weitere Tagesordnungspunkte sind unter anderem die künftigen Grundsätze der Kita-Strategie der EKKW, ein Bericht der Diakonie Hessen und verschiedene Kirchengesetze.