Artikel teilen:

Kunstpreis des Saarlandes geht an Autorin Ulrike Kolb

Die im Saarland geborene und in Berlin lebende Autorin Ulrike Kolb erhält in diesem Jahr den mit 7.500 Euro dotierten Kunstpreis des Saarlandes 2024. „Vor allem Kolbs empathisches und zutiefst humanes literarisches Schaffen hat die Jurymitglieder überzeugt“, sagte Kulturministerin Christine Streichert-Clivot (SPD) am Dienstag in Saarbrücken. Die Autorin wird im Rahmen eines Festakts am 6. Juni mit dem Preis ausgezeichnet.

„Die Reflexion gegenwärtiger Entwicklungen aus dem Bewusstsein der Herkunft sowie die Betonung weiblicher Perspektiven bestimmt ihr Werk in allen seinen Teilen“, erklärte die Jury. In ihrem Werk „Schönes Land“ habe Kolb am Beispiel des Saarlandes eine nachwirkende literarische Nachkriegsgeschichte geschrieben. Mit ihren Themen und ihrem Erzählverstehen habe sie über die Jahre ein von Vielfalt geprägtes literarisches Werk geschaffen.

Ulrike Kolb wurde den Angaben zufolge 1942 als Tochter eines Fabrikanten in Saarbrücken geboren. Nach dem Abitur studierte sie zunächst an der Werkkunstschule Saarbrücken, absolvierte dann eine Haushaltsschule in Paris sowie eine Sprachschule in London. Später folgte eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin in Berlin und ein Studium der Pädagogik. Ab 1979 war sie dem Ministerium zufolge journalistisch unter anderem für die „Frankfurter Rundschau“ tätig. Zu ihren bisherigen Auszeichnungen zählten der Preis des Landes Kärnten beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb (1995) und die Eugen-Viehof-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2007).

Der Kunstpreis des Saarlandes wurde im Jahr 1959 erstmals und anfangs jährlich vergeben. Ab dem Jahr 1966 folgte ein zweijähriger Rhythmus. Der Preis würdigt demnach hervorragende künstlerische Leistungen aus den Bereichen Musik, Literatur und Bildender Kunst. Um die Auszeichnung bekommen zu können, muss die jeweilige Person ihren Wohnsitz im Saarland haben, dort geboren oder mit dem kulturellen Leben des Landes verbunden sein. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören unter anderem Eugen Helmlé (Literatur), Ulrike Rosenbach (Bildende Kunst), Ingeborg Knigge (Bildende Kunst) und zuletzt Nicole Johänntgen (Musik).