Kunsthaus Apolda zeigt Spitzweg

Das Kunsthaus Apolda präsentiert ab Sonntag Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle des Münchener Malers Carl Spitzweg (1808-1885). Im Mittelpunkt der Ausstellung stehe dabei das Motiv des roten Schirms, das immer wieder in den Werken des Künstlers auftauche, teilte das Museum am Freitag in Apolda mit. Gezeigt werden rund 80 Kunstwerke aus den Jahren 1835 bis 1880.

Das Motiv des roten Schirms stehe für die zentralen Themen von Heirat und Liebe im Werk des Künstlers. Oft erscheine das Accessoire wie zufällig hingestellt, lehne belanglos an Kommoden und Baumstümpfen oder liege wie vergessen im Gras. Diese Beiläufigkeit verleihe ihm seine große Bedeutung, denn Spitzweg habe in seinen Kompositionen nichts dem Zufall überlassen.

So seien im 19. Jahrhundert die roten Schirme vor allem im süddeutschen Raum häufige Requisiten der sogenannten Hochzeitsladerinnen gewesen, die bei der Organisation und Vorbereitungen von Trauungen geholfen haben. Vermutlich sei er Spitzweg erstmals bei den offiziellen Feierlichkeiten zur Silberhochzeit des bayrischen Königs Ludwig I. (1786-1886) im Jahr 1835 begegnet. Seitdem habe der Maler das Utensil in viele Gemälde als Symbol einer unablässigen Liebessehnsucht integriert.

Die Ausstellung erfolgt in Kooperation mit dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Der Kunstverein Apolda Avantgarde organisiert seit 1994 Ausstellungen in der nordthüringischen Kreisstadt. Fernab von den großen Metropolen ist das Anliegen, Bewohnern und Besuchern internationale Kunst zu präsentieren. Dafür wurde dem Kunstverein 2001 der Thüringer Kulturpreis verliehen.