Kunstaktion im Frankfurter Dom betont Ausmaß sexualisierter Gewalt
Eine Kunstaktion im Frankfurter Dom will seit Samstag das Bewusstsein für die Häufigkeit und das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der Gesellschaft schärfen. Unter dem Titel „mitten unter uns“ sind dafür Figuren aus Holz, die menschlichen Silhouetten entsprechen, in den Bänken des Doms platziert. Die Installation soll dem Bistum Limburg zufolge „das unsichtbare Leid vieler Betroffener, die Teil der Gesellschaft sind und doch oft unerkannt bleiben“ symbolisieren. Die wird Kunstaktion bis 23. November gezeigt.
Jede Figur ist mit Zitaten und Schlagworten versehen, die aus den Berichten betroffener Personen stammen. Dies soll den Besucherinnen und Besuchern einen unmittelbaren Einblick in die Perspektive der Opfer geben. Das Bistum verweist auf die Polizeiliche Kriminalstatistik 2023, der zufolge im vergangenen Jahr 18.497 Kinder und 20.500 Erwachsene Opfer sexualisierter Gewalt geworden seien.
„Die Kirche als Institution hat eine besondere Verantwortung, sich diesem Thema zu stellen und für einen sensiblen Umgang mit Betroffenen einzustehen, da in ihren eigenen Reihen über Jahre hinweg zahlreiche Missbrauchsfälle stattfanden“, so das Bistum. Die Silhouetten erinnerten „an alle, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind – in der Kirche und darüber hinaus“. Die Aktion solle dazu beitragen, das Leid der Betroffenen sichtbar zu machen und dazu aufrufen, nicht länger wegzusehen. Sie ist eine Veranstaltung der Fachstelle gegen Gewalt im Bistum Limburg und des Gemeinsamen Betroffenenbeirates der Bistümer Limburg und Fulda.