Kulinarischer Krimi

„Der Gin des Lebens“ liest sich leicht, wie ein gutes Glas – auch wenn die Leiche von Seite neun schnell zur Nebensache wird.

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Seit Jahren steht sie unberührt im Regal – sie ist das letzte Geschenk seines Vaters: eine Flasche Gin. Bene weiß: „Dieser Gin hatte ihm seine Kindheit versaut. Das Destillat war das Lieblingsprojekt seines Vaters und er selbst mit weitem Abstand die Nummer zwei.“ Ein verunglückter Heiratsantrag und ein Rundumschlag von Weltschmerz lassen ihn zu der Flasche greifen. Erstaunt stellt er fest: der „schmeckt verdammt, unfassbar, atemberaubend gut!“. Sein Vater hatte in seinem Leben also doch etwas zuwege gebracht.

Bene macht sich auf, das verschollene Rezept dieses Wundertrankes zu suchen, verspricht sich ein lukratives Geschäft. Es verschlägt ihn nach Plymouth in Südengland, wo eine der ältesten Gin-Brennereien der Welt beheimatet ist. Dort trifft er in einem Bed & Breakfast, in dem sein Vater früher öfter eingekehrt ist, die ebenfalls Gin-verrückte Cathy Callaghan. Schnell wird klar, dass die beiden vieles verbindet.

Für einen Krimi wird die Leiche von Seite neun zu schnell zur unbedeutenden Randfigur. Dennoch gibt es ausreichend böse Buben und kriminelle Handlungen, die die Bezeichnung Krimi rechtfertigen. Ein leichter kulinarischer Krimi, lecker, wie ein Gläschen feinsten Gins. Beigegeben ist dem Buch eine kleine Übersicht über die Ursprünge des Gins, seine Herstellung und den spezifischen Geschmack eines Gins. Einige Rezepte mit Gin runden den Gesamtgenuss ab.

Carsten Sebastian Henn: Der Gin des Lebens.
DuMont 2020, 334 Seiten, 16 Euro.

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