Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Übelkeit – wer unter Migräne leidet, kann kaum arbeiten. Die Fehltage nehmen zu. Vor allem Frauen sind betroffen.
Berufstätige fehlen laut der AOK Rheinland/Hamburg immer häufiger wegen Migräne am Arbeitsplatz. Das teilte die Kasse am Mittwoch unter Berufung auf eine Auswertung ihrer Versichertendaten mit. Demnach verzeichnete sie einen Anstieg bei den Fehltagen um 23 Prozent: Lag der Wert 2022 noch bei 11,65 Tagen je 100 Versicherte, waren es 2024 bereits 14,38 Tage. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Fehlzeit pro Krankschreibung um 10,6 Prozent. Die Versicherten waren also häufiger wegen Migräne krankgeschrieben, aber jeweils im Schnitt für einen kürzeren Zeitraum.
Der Auswertung zufolge meldeten sich Frauen wesentlich öfter wegen Migräne krank als Männer. 2024 lagen bei den weiblichen Versicherten 5,33 Krankschreibungen mit der Diagnose Migräne je 100 Versicherte vor. Bei den Männern waren es nur 1,94 Krankschreibungen je 100 Versicherte.
Als Gründe nannten die Studienautoren eine verbesserte Diagnostik, eine höhere Sensibilisierung sowie die genauere Erfassung durch die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Weitere Ursachen seien Post-Covid-Kopfschmerzen und klimatisch bedingte Beschwerden durch häufigere und extremere Wetterumschwünge.
“Darüber hinaus wird vermutet, dass der andauernde globale Krisenmodus mit Wirtschaftskrisen, Kriegen und dem Klimawandel stressbedingte Migräne-Fälle begünstigt”, erklärte Merit Kirch vom Institut für betriebliche Gesundheitsförderung. Die Einrichtung, die zur AOK Rheinland/Hamburg gehört, wertete laut eigener Angaben die Daten von mehr als eine Million Berufstätigen aus.