Kosovo verhaftet mutmaßliche Kriegsverbrecher
Mehr als 20 Jahre nach dem Kosovokrieg haben Kosovos Behörden fünf mutmaßliche Kriegsverbrecher festgenommen. Das berichten örtliche Medien am Samstag unter Berufung auf die kosovarische und die serbische Regierung. Bei den Tätern soll es sich um ethnische Serben handeln. Die Festgenommenen sollen im April 1999 mehrere Dörfer im Südosten des Kosovos überfallen haben. Dabei hätten sie laut Anklage ethnische Albaner gefoltert, vergewaltigt und getötet. Auch religiöse Objekte und Kulturgüter seien dabei zerstört worden, heißt es.
Der Kosovokrieg war das letzte Kapitel der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre. Unter dem Vorwand, die Guerilla der ultranationalistischen Kosovarischen Befreiungsarmee (UCK) zu bekämpfen, hatte der serbisch-jugoslawische Machtherr Slobodan Milosevic eine brutale Kampagne gegen die albanische Bevölkerungsmehrheit in Kosovo gestartet. Die NATO bombardierte daraufhin ab März 1999 ohne UN-Mandat jugoslawische Ziele. Serbien und einige EU-Länder betrachten Kosovo bis heute als abtrünnige serbische Provinz.