Die beiden Bischöfe Christian Kopp (evangelisch) und Reinhard Marx (katholisch) haben an die neu gewählten Landtagsabgeordneten appelliert, ihre Debatten mit Anstand und Respekt zu führen. Eine parlamentarische Demokratie lebe von ausgleichendem Handeln, sagte der neue bayerische Landesbischof Kopp in seiner Predigt am Montag im Münchner Liebfrauendom wenige Stunden vor der konstituierenden Sitzung des neugewählten bayerischen Landtags.
Grundlegend sei dabei, dass sich alle um ein solches ausgleichendes Handeln bemühten – und das in einem anständigen Ton, mahnte Kopp. Die Abgeordneten sollten streiten und Dinge klären – aber nicht „nörgelig und kleinkariert“, sondern „großzügig und mit langem Atem“.
Der Münchner Erzbischof Marx sagte in seiner Begrüßung, Streit gehöre bei der Parlamentsarbeit dazu. Er bat die Abgeordneten aber darum, dass dieser Streit in großem Respekt voreinander ausgetragen werde, mit der Suche nach dem Kompromiss. Es brauche Menschen, die sich für das Gemeinwesen, ein gutes Leben sowie ein Miteinander in Gerechtigkeit und in freiheitlicher Verantwortung engagieren. Ohne die Institution „Staat“ könne es kein gutes, gelingendes Leben geben.
Mit dem Gottesdienst wollen die beiden christlichen Kirchen „den Start der Legislaturperiode auch unter den Segen Gottes stellen“. Am Montag ab 15 Uhr findet die konstituierende Sitzung des neugewählten bayerischen Landtags statt. (01/3560/30.10.2023)