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Konzert mit Werken von Brahms und Gál in Schwerin

Ein Konzert mit Werken von Johannes Brahms und Hans Gál bildet am 21. Oktober das Vorab für das Festival Verfemte Musik in Schwerin. Studierende übernehmen gemeinsam mit Schülerinnen des Konservatoriums, Mitgliedern der Mecklenburgischen Staatskapelle, dem Klavierduo Haufe/Ahmels sowie dem Bariton Simon Wallfisch, dem Enkel der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch, die musikalische Gestaltung des Abends im Goldenen Saal des Neustädtischen Palais, wie die Stadt Schwerin am Dienstag mitteilte. Der Komponist Hans Gál gelte als einer der herausragendsten Vertreter der ‘verfemten’ Musik des 20. Jahrhunderts. Seine Tochter Eva Fox-Gál werde an diesem Abend Ehrengast sein.

Die „Tage des Exils Schwerin & Festival Verfemte Musik“ finden vom 8. bis 14. November in Schwerin statt. Um das Festival zu erhalten, haben sich die Musikhochschule Lübeck, die Hochschule für Musik und Theater Rostock, das Mecklenburgische Staatstheater und das Konservatorium Schwerin zusammengetan. Zuvor hatte der Verein Jeunesses Musicales M-V die alleinige Verantwortung. „Ich freue mich außerordentlich, dass es gelungen ist, die Verantwortung für dieses überaus wichtige Format der Erinnerungskultur auf mehrere Schultern zu verteilen und damit das Festival zukunftssicher aufzustellen“, erklärte Schwerins Kulturdezernent Silvio Horn.

Das Festival will seit 2001 Werke von Komponisten zu Gehör bringen, die in der NS-Zeit verfolgt, ins Exil getrieben oder ermordet wurden. Dabei gehe es um musikalische Erinnerungsarbeit. „Die einst ‘verfemten’ Werke sprechen heute kraftvoll von Freiheit, Menschlichkeit und Widerstand. Ihre Wiederentdeckung ehrt nicht nur die Komponisten, sondern auch jene, die trotz Verfolgung ihre Stimme bewahrten“, betonte Horn. Bernd Redmann, Präsident der Musikhochschule Lübeck, ergänzt: „Gerade heute ist es gesellschaftlich notwendig, die zerstörerischen Folgen nationalsozialistischer Kulturpolitik zu vergegenwärtigen, Verfolgungsgeschichten von Musikerinnen und Musikern während der NS-Zeit zu erzählen und sich vertieft mit ‘verfemter Musik’ auseinanderzusetzen.“