Knochenfund eines Sauriers nach 50 Jahren identifiziert

Ein halbes Jahrhundert nach seiner Entdeckung ist der erste Knochenfund eines Sauriers auf der Grabungsstelle Bromacker bei Tambach-Dietharz im Kreis Gotha näher bestimmt worden. Es handele sich um einen Beckenknochen eines bis zu drei Meter langen Dimetrodon teutonis, teilte die Stiftung Friedenstein Gotha am Montag mit. Die Entdeckung des Beckengürtels ermögliche etwa Analysen zur Fortbewegung der Tiere.

Das etwa 290 Millionen Jahre alte Fossil sei 1974 von dem Geologen Thomas Martens geborgen worden. Bis 2010 habe Mertens regelmäßig Grabungen auf der Fundstelle durchgeführt und zahlreiche, teils vollständige Skelette in einem für Europa einzigartigen Erhaltungszustand ausgegraben.

Bis heute sei der Beckenknochen noch in seinem Umgebungsgestein eingeschlossen. Dank moderner Techniken habe der Knochenfund nun im Museum für Naturkunde Berlin mittels digitaler Scans untersucht und rekonstruiert werden können, teilte die Stiftung weiter mit. Erst nachdem er auf diese Weise von allen Seiten sichtbar gemacht worden sei, habe er dem Dimetrodon zugeordnete werden können.

Seit 2020 fördert das Bundesforschungsministerium die Grabungen im Thüringer Wald. Derzeit laufen der Stiftung zufolge Gespräche darüber, wie es nach dem Ende des Projektes im Jahr 2025 weitergehen kann. Die stetig steigende Menge an Funden und die neuen Entdeckungen am Bromacker machten deutlich, dass das prähistorische Ökosystem noch längst nicht vollständig erforscht sei, sagte ein Stiftungssprecher.