Klostergalerie zeigt Schau zu Korea, Farben und Holzarchitektur

In der Galerie der Benediktinerabtei von Sankt Ottilien geht es bald um “Dancheong”. So nennt man in Korea die Harmonie der Farben Rot und Blau. Eine neue Ausstellung zeigt Fotos von deren Einsatz in der Architektur.

“Dancheong – Die Schönheit traditioneller koreanischer Kunst” heißt die neue Sonderausstellung in der Galerie des Klosters Sankt Ottilien. Die Einrichtung der oberbayerischen Benediktinerabtei zeigt vom 31. August bis 3. November Fotografien des Zusammenspiels von Farben und Holzarchitektur, wie es in der Ankündigung vom Montag heißt. Die Schau wird demnach von der Cultural Heritage Restoration Foundation aus Seoul betreut.

“Die Harmonie der Farben Rot und Blau weist eine lange Tradition in der koreanischen Kunst auf”, erklärt das Kloster. “In Korea wird sie als ‘dancheong’ bezeichnet. Die Dancheong-Farben werden in der traditionellen Holzarchitektur und auf herausragenden Gebäuden wie Palästen und buddhistischen Tempeln verwendet, wo sie sich auf Lotusblumen, lebensfrohen Reben, Bäumen, heiligen Tieren und erhabenen symbolischen Welten entfalten.” Dabei erweise sich die Harmonie von Rot und Blau als heilig, komplex und ausdrucksstark.

Über 20 Jahre lang hat der Fotograf Jaehak Noh die Welt des Dancheong in der traditionellen koreanischen Holzarchitektur festgehalten, wie es weiter heißt. Mit der Ausstellung seiner Werke soll demnach auch an den Koreabesuch des Ottilianer Erzabtes Norbert Weber vor 100 Jahren erinnert werden, der in dem dabei gedrehten Film “Im Lande der Morgenstille” Koreas traditionelle Kultur dokumentiert hat.

Die Missionsbenediktiner von Sankt Ottilien sind eng mit Korea verbunden. Sie haben dort seit 1914 eine dauerhafte Präsenz. Nach der Teilung des Landes nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Mönche aus dem kommunistisch beherrschten Norden in den Süden vertrieben. Dort leben heute rund 140 Ordensmänner in sechs Klöstern.

Die Galerie Sankt Ottilien wurde nach Klosterangaben 2002 gegründet. Sie soll demnach künstlerisches und kulturelles Wirken im Umkreis der Erzabtei fördern. Der Schwerpunkt liege auf einem weit gefassten christlichen Erbe und seinen zeitgenössischen Gestaltungsformen sowie regionalen und geschichtlichen Themen.