Kirchliche Klimaschützer übergeben Petition

Zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz fordert die Petition die Landeskirchen auf. Im Norden ist sie in Hannover und Lübeck-Travemünde übergeben worden.

In Hannover übergeben die Klimaschützer die Petition an Landesbischof Ralf Meister
In Hannover übergeben die Klimaschützer die Petition an Landesbischof Ralf MeisterBenjamin Simon-Hinkelmann / Kirche Hannovers

Hannover/Lübeck-Travemünde. Landesbischof Ralf Meister aus Hannover hat die Christen zu größerem Engagement beim Klimaschutz aufgerufen. „Als Kirchen haben wir beim Thema Klimaschutz Nachholbedarf“, sagte er in Hannover. Vieles hätten sie bereits geschafft, doch bis heute seien sie auch vieles schuldig geblieben. Die Kirchenleitungen hätten hier eine große Verantwortung. Meister betonte: „Unser Land, unsere Gesellschaft, wir als Kirche und jede und jeder ganz persönlich müssen die Anstrengungen für die Bewahrung der Schöpfung deutlich verstärken.“

Meister reagierte damit auf einen Appell christlicher Klimaschützer, die die Kirchen in ganz Deutschland zu mehr Anstrengungen beim Klimaschutz aufriefen. An 37 Orten übergaben sie zentrale Forderungen an die Bischöfinnen und Bischöfe und andere hochrangige kirchliche Repräsentanten. Eine Delegation besuchte auch die Bischofskanzlei in Hannover. Die Kirchen müssten sich deutlich lauter, sichtbarer und unbequemer in die klimapolitischen Debatten einmischen, sagte Claudia Schwegmann vom bundesweiten Koordinationskreis der Christians for Future dem epd.

Schneller handeln!

Auf der Synode der Nordkirche nahm Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Petition von Christians for Future entgegen. Anschließend schrieb sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: „Wir müssen schneller und entschiedener handeln, um die Klimakrise zu überwinden. Auch als Kirche!“

Auf der Synode der Nordkirche übergibt Christians for Future die Petition an Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt
Auf der Synode der Nordkirche übergibt Christians for Future die Petition an Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-SchmidtAnnelie Haack / Nordkirche

Bischof Meister sagte, der Klimaschutz sei ein dominierendes Querschnittsthema der Kirche. „Wir sollten all unsere Möglichkeiten nutzen, um Menschen vom Einsatz für den Klimaschutz zu überzeugen und die unbedingte Dringlichkeit deutlich machen.“ Jede und jeder müsse im beruflichen wie im privaten Kontext Verantwortung übernehmen und bereit sein für grundlegende Veränderungen, unterstrich der Landesbischof: „Diese Veränderungen werden auch mit Einschnitten und Verzicht verbunden sein.“

Die hannoversche Landeskirche, die größte in Deutschland, hatte im Herbst 2015 ein Klimaschutz-Konzept beschlossen. Ziel ist es, die CO2-Emmissionen deutlich zu reduzieren. Unter anderem sollen an den rund 7.900 Gebäuden der Gemeinden und Kirchenkreise zwischen Hann. Münden und Cuxhaven Projekte zum Klimaschutz umgesetzt werden. Die Nordkirche hat bereits im September 2014 ein Klimaschutz-Gesetz auf den Weg gebracht. Ziel ist eine klimaneutrale Kirche bis 2050. (epd/tt)