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Kirchenjugend und Caritas in Bayern gegen Wehrpflicht und Pflichtjahr

Freiwillige vor – so lautet die gemeinsame Position der Jugendverbände der Kirchen und der Caritas in Bayern zur Debatte um Wehrdienst und gesellschaftliches Pflichtjahr. Und sie warnen vor einer “Romantisierung”.

Die katholischen und evangelischen Jugenddachverbände in Bayern haben mit der Caritas gemeinsam Position zur Debatte um das Wehrdienstgesetz bezogen. “Bevor junge Menschen zum Dienst in der Bundeswehr verpflichtet werden, müssen erst alle freiwilligen Möglichkeiten ausgeschöpft werden”, heißt es in einer am Freitag in München veröffentlichten Erklärung. Angesichts der aktuellen Bedrohungslage sei es allerdings politisch geboten, neu zu denken, wie die Bundeswehr Deutschland verteidigen könne.

Kritisch sehen die kirchlichen Organisationen den Vorschlag von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur Einführung eines allgemeinen Pflichtjahrs. Der vorliegende Gesetzentwurf würde den Wehrdienst mit persönlichen Vorteilen für die Dienstleistenden ausstatten, die für andere gesellschaftliche Dienste unerreichbar seien. Das sei ungerecht. Stattdessen forderten Kirchenjugend und Caritas das Recht auf die Ausübung eines Freiwilligendienstes.

Wer künftig zum Wehrdienst herangezogen werde, müsse außerdem die Möglichkeit erhalten, ihn unkompliziert ablehnen zu können, heißt es in der Stellungnahme weiter. Darüber müssten der Staat, aber auch die Kirchen vollständig informieren. Suggestivfragen seien in dem Zusammenhang unangebracht. “Dabei darf nichts romantisiert werden: Wehrdienst heißt: potenziell in die Lage zu kommen, andere Menschen töten zu müssen. Informieren heißt auch: transparent zu machen, dass niemand dazu gezwungen werden kann, dies zu tun.” Die Entscheidungsinstanz müsse weiter das Gewissen bleiben.