Kirchengemeinden feiern Martinstag – nur anders

Um die Corona-Regeln einzuhalten, haben sich Gemeinden einiges ausgedacht: Ein „St. Martins-Flashmob“ gehört ebenso zum Programm wie eine Päcken-Aktion für Kinder in der Ukraine.

Laternen gehören zum Martinstag – auch während einer Pandemie
Laternen gehören zum Martinstag – auch während einer PandemieBella H. / Pixabay

Rostock/Stralsund. Die evangelischen Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern wollen das diesjährige Martinsfest um den 11. November wegen der Corona-Pandemie anders feiern als gewohnt. Laternenumzüge, das Teilen von Essen und Lagerfeuer können in diesem Jahr nicht stattfinden, wie der mecklenburgische und der pommersche Kirchenkreis gemeinsam mitteilen. Viele der 380 Kirchengemeinden hätten sich jedoch zusammen mit Kindertagesstätten und Schulen eine Menge einfallen lassen, hieß es. Neben Gottesdiensten sind beispielsweise Fenster-Laternen, eine Päckchen-Aktion und ein Flashmob geplant.

So ruft die Kirchengemeinde Uelitz bei Schwerin unter dem Titel „St. Martins-Flashmob“ dazu auf, am 11. November zwischen 17 und 19 Uhr für sich mit einer Laterne zu gehen und diese anschließend ins Fenster zu stellen. Die Kirchengemeinden Lichtenhagen Dorf und Rostock-Lütten Klein sowie die Grundschule Lichtenhagen Dorf laden zur Aktion „Teilen einmal anders“ ein. Dabei sollen Kinder Weihnachtspäckchen für Obdachlose in Rostock und für Kinder im Flüchtlingsheim in Bad Doberan packen.

Für Kinder ohne Eltern

Im vorpommerschen Jarmen bei Greifswald soll im Rahmen der bundesweiten Aktion „Meins wird Deins“ gut erhaltene Kleidung gesammelt werden. Mit dem Verkaufserlös aus den Kleiderspenden sollen Kinder und Jugendliche in der Ukraine unterstützt werden, die ohne ihre Eltern aufwachsen müssen.

Der Martinstag ist nach Martin von Tours benannt. Er war römischer Offizier und nach seiner militärischen Dienstzeit Bischof von Tours. Aufgrund seiner zahlreichen guten Taten wurde er heiliggesprochen. Erzählt wird, dass Martin als Soldat im Winter des Jahres 334 einem frierenden, nur spärlich bekleideten Mann begegnete. Er soll daraufhin seinen Offiziersmantel mit dem Schwert zerteilt und die Hälfte dem Frierenden gegeben haben. Der 11. November ist Martins Gedenktag, weil Martin an diesem Tag im Jahr 397 beigesetzt wurde. (epd)