Kirche auf der Elbinsel Finkenwerder wird saniert

Die Arbeiten sollen mehrere Jahre dauern, 850.000 Euro sind veranschlagt. Doch der Pastor rechnet mit mehr Kosten.

Die St. Nikolai-Kirche in Hamburg-Finkenwerder wird erneuert
Die St. Nikolai-Kirche in Hamburg-Finkenwerder wird erneuertJörn M. / Wikipedia

Hamburg. Auf der Hamburger Elbinsel Finkenwerder beginnen die Bauarbeiten am Turm der evangelischen St. Nikolai-Kirche. Für rund 270.000 Euro soll das Mauerwerk erneuert werden, kündigt Pastor Torsten Krause an. Vor drei Wochen wurde mit dem Gerüstaufbau an dem 36 Meter hohen Turm begonnen. Ende November sollen die Arbeiten beendet sein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat einen Scheck über 20.000 Euro überreicht.
In den kommenden Jahren soll die Finkenwerder Kirche umfassend saniert werden. Die Turmsanierung ist nur der erste von insgesamt vier Bauabschnitten, die dann schrittweise alle Seiten der Kirche betreffen. Die Gesamtkosten werden mit 850.000 Euro veranschlagt. Pastor Krause rechnet allerdings damit, dass es am Ende eine knappe Million Euro werden könnte.

Brautpaare durch Nebeneingang

Eine Kirche gab es in Finkenwerder laut Urkunde seit dem 16. Jahrhundert. Die heutige neugotische Backsteinkirche wurde 1881 fertiggestellt. Kanzel, Kronleuchter und Altaraufsatz stammen aus den Vorgängerbauten von St. Nikolai und stehen heute unter Denkmalschutz. Nach Schäden durch die Sturmflut von 1962 wurde die Kirche zwischen 1965 und 1967 umgebaut. Seitdem ist der Südgiebel weitgehend verglast.
Die Finkenwerder Kirche steht in der Ortsmitte am Landscheideweg. Der ehemalige Graben war über Jahrhunderte Grenzlinie. Zuletzt bildete er eine Grenze zwischen Hamburg im Norden und Preußen (ehemals Königreich Hannover) im Süden. Erst mit dem Groß-Hamburg-Gesetz 1937 wurde diese aufgehoben, als der Süderelberaum mit Harburg und Wilhelmsburg zu Hamburg kam.
Pastor Krause geht davon aus, dass sich die Beeinträchtigungen für die Gemeinde in Grenzen halten werden. Allerdings könnten Brautpaare die Kirche nicht mehr durch den Haupteingang betreten, weil er derzeit gesperrt ist. Hier würden Brautpaare und Gemeinde aber geeignete Lösungen finden. (epd)