Kies und Totholz für Rheinsberger Rhin
Das Flussbett des Rheinsberger Rhins wird aktuell auf einigen Abschnitten mit Totholz und Kies verengt. Damit solle die natürliche Dynamik des etwa 18 Kilometer langen Wiesenflusses südlich von Rheinsberg verbessert werden, wie die Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg am Mittwoch in Potsdam mitteilte. Die Bauarbeiten seien Teil des landesweiten Projektes „LIFE Bachmuschel“.
Zwischen der Fischzucht Zippelsförde und der Mündung in den Lindower Rhin werden nach Angaben der Stiftung bis Dezember Kies sowie Erlenstämme als Totholz in den Rheinsberger Rhin eingebracht. In den verengten Abschnitten fließe das Wasser schneller, erklärte Projektbetreuerin Karolin Eils vom NaturSchutzFonds Brandenburg.
Es spüle den Schlamm weg und forme eine sandig-kiesige Gewässersohle, die Bachmuscheln und deren Wirtsfische zur Fortpflanzung benötigten. „Auch für das stark gefährdete Bachneunauge verbessern sich die Bedingungen durch das schneller fließende Wasser“, sagte Eils. Jungfische nutzten die neu entstehenden Totholzbereiche als Kinderstube.
Durch den wechselseitigen Einbau von Kies und Totholz ströme das Wasser zudem kurvenreicher. „Wo es auf das Ufer prallt, bricht Material ab“, sagte Eils: „In diese Uferabbrüche können Eisvögel ihre Bruthöhlen graben.“
Mit dem 2023 gestarteten „LIFE Bachmuschel“-Projekt sollen in elf Brandenburger Fließgewässern die Vorkommen der Kleinen Bachmuschel erhalten und vergrößert werden. Dafür stehen nach Angaben der Stiftung in den kommenden zehn Jahren mehr als acht Millionen Euro EU-Gelder zur Verfügung.