Kieler helfen Kielern

Die Kieler Stadtmission ruft die Kampagne „satt.mission“ zur Versorgung Obdachloser mit warmen Mahlzeiten ins Leben.

Wohnungslose in Kiel werden täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt.
Wohnungslose in Kiel werden täglich mit einer warmen Mahlzeit versorgt.Rolf Zoellner/epd

Zwei Restaurants und eine Kantine in Kiel springen ein und kochen kurzfristig Gerichte, so dass Wohnungslose mit einer warmen Mahlzeit täglich versorgt werden, sagte Karin Helmer, Geschäftsführerin der stadt.mission.mensch. Das Essen soll von den Gastronomen portionsweise in Einwegverpackung abgefüllt und von Mitarbeitern der Stadtmission ausgeliefert werden. Sukzessive sollen in den Transportdienst – unter Vorgabe hygienischer Richtlinien – Ehrenamtliche eingebunden werden. Helmer kündigte einen Spendenaufruf unter dem Motto „satt.mission“ zur Finanzierung an.

„Kauft lokal“ – Erzeuger fürchten im ihre Existenz

Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) rief in den Sozialen Medien zum Kauf lokaler Produkte auf. Viele Kieler Geschäfte und Restaurants seien wegen der Corona-Krise geschlossen, viele Inhaber fürchteten um ihre Existenz. Sein Appell: „Kauft lokal! Bestellt Essen bei lokalen Restaurants, die einen Lieferservice eingerichtet haben.“ Auch sollten Bücher in heimischen Buchläden online geordert und Geschenkgutscheine in Kieler Geschäften bestellt werden – eingelöst werden sie später. „Macht mit und lasst uns so Kiel gemeinsam durch die Krise bringen“, so Kämpfer.

Lokales Portal „Kiel hilft Kiel“ geht an den Start

In den kommenden Tagen solle dafür unter dem Motto „Kiel hilft Kiel“ ein lokales Portal entwickelt werden, auf dem Ideen, Unterstützungen und konkrete Hilfe koordiniert werden sollen. Viele Tipps zur Unterstützung von lokalen Unternehmen, Cafés und Restaurants sind derzeit schon bei Instagram unter @foerdebummel oder dem Hashtag #kielhilftkiel zu finden.

Es sei überwältigend, wie viele Kieler ihre Hilfe anbieten und was für tolle Ideen sie dabei haben, sagte Sozialdezernent Gerwin Stöcken. Großartig finde er etwa die Idee eines Chorleiters, der im Seniorenheimen im Flur stehe, und die Bewohner sitzen in ihren Zimmern und singen bei offenen Türen.

Hilfe aus der Nachbarschaft

Hilfsangebote werden im nettekieler Ehrenamtsbüro koordiniert. 150 Helfer wurden bereits registriert. Das Ehrenamtsbüro arbeitet eng mit den Anlaufstellen (anna), die in verschiedenen Kieler Ortsteilen zu finden sind, zusammen. Wer Hilfe benötige, solle sich an die Anlaufstellen in der Nachbarschaft wenden. Einen Überblick gibt es unter www.kiel.de/anna. Wer Hilfe anbieten möchte, wendet sich an das nettekieler Ehrenamtsbüro unter ehrenamtsbuero@nette-kieler.de.