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Keine Webseite oder App öffentlicher Stellen ist ganz barrierefrei

Öffentliche Stellen müssen in der EU ihre Inhalte online barrierefrei zur Verfügung stellen. Ein aktueller Bericht zeigt: Das gelingt kaum einer Behörde vollständig. Es geht aber dennoch voran.

Keine einzige Webseite oder App öffentlicher Stellen in Deutschland ist vollständig barrierefrei zugänglich. Das zeigt ein Bericht der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Im Beobachtungszeitraum vom Jahr 2022 bis zum Jahr 2024 gelang es demnach keiner einzige öffentlichen Stelle, ein Online-Angebot zur Verfügung zustellen, dass allen Anforderungen an Barrierefreiheit entspricht.

Im Internet können Anbieter von Webseiten beispielsweise mit Untertiteln, Bildbeschreibungen oder Leichter Sprache dafür sorgen, dass auch Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen ihr Angebot uneingeschränkt nutzen können. Außerdem sollten die Webseiten und Apps unabhängig von der verwendeten Technik genutzt werden können und für alle Menschen verständlich und bedienbar sein. Öffentliche Stellen sind gesetzlich sogar dazu verpflichtet, ihre Inhalte barrierefrei im Netz zur Verfügung zu stellen.

Die Fortschritte im Bereich der digitalen Barrierefreiheit seien insgesamt gering, so die Überwachungsstelle des Bundes. Bei Apps habe sich die Lage sogar verschlechtert. Man müsse aber beachten, dass die Anforderungen an eine vollständige Barrierefreiheit sehr hoch seien und die Prozesse bei Webseiten und Apps oft sehr langsam ablaufen. Der Bericht attestiert den Behörden eine zunehmende Sensibilisierung für das Thema; häufig hapere es aber noch an der Umsetzung.