Bei den Präsidentschaftswahlen in dem südamerikanischen Land deutet alles auf eine Stichwahl hin. Der konservative Amtsinhaber Daniel Noboa und die linke Herausforderin Luisa Gonzalez liegen Kopf an Kopf.
Die Präsidentschaftswahl in Ecuador wird aller Voraussicht nach in einer zweiten Runde am 13. April entschieden. Wie der nationale Wahlrat in der Nacht zu Montag (Ortszeit) mitteilte, lag nach der Auszählung von 91 Prozent der Stimmen der konservative Amtsinhaber Daniel Noboa bei 44,3 Prozent und die linke Herausforderin Luisa Gonzalez bei 43,8 Prozent. Damit erreichten beide nicht die notwendige Mehrheit. In den Umfragen vor den Wahlen lag Noboa deutlich vorne. Abgeschlagen auf Rang drei rangiert der Kandidat der indigenen Bewegung, Leonardo Iza, mit 5,3 Prozent.
Zentrale Themen im Wahlkampf waren die wachsende Gewalt der Drogenkartelle aus Mexiko und Kolumbien, die zuletzt zu immer mehr schwerer Kriminalität im Land führte. Zudem wurde Ecuador durch Energieversorgungsprobleme erschüttert, die zu stundenlangen Stromausfällen- oder Abschaltungen führte.
Noboa wurde Ende 2013 ins Amt gewählt, nachdem der gescheiterte Vorgänger Guillermo Lasso zurückgetreten war. Er setzte auf einen Kurs der harten Hand mit einem Ausnahmezustand. Herausforderin Gonzalez gilt als Vertraute des linksgerichteten Ex-Präsidenten Rafael Correa (2007-2017), gegen den die Justiz wegen Korruption ermittelt und der inzwischen im Heimatland seiner Frau in Belgien lebt.