Im Frankfurter Stadtwald zeigen 97,7 Prozent der untersuchten Bäume Anzeichen für Schäden. Das sei so viel wie nie zuvor, teilte das Grünflächenamt der Stadt bei der Veröffentlichung seines aktuellen Waldzustandsberichts am Mittwoch mit. Die Klimakrise mit immer wiederkehrenden Trockenphasen und Hitzeperioden sei vor allem verantwortlich für den schlechten Zustand, vor allem der älteren Bäume.
Ein zu trockenes Frühjahr, gefolgt von einem überdurchschnittlich warmen Sommerbeginn, habe zu einer angespannten Wasserversorgung der Bäume geführt. Nach Angaben des Grünflächenamts trete eine Erholung von diesem Zustand nur langsam ein, junge Bäume passten sich besser an. „Wir dürfen uns von diesen positiven Signalen aber nicht täuschen lassen“, sagte Tina Baumann, Leiterin der für den Bericht zuständigen Abteilung StadtForst. Eine Erholung werde viele Jahre dauern.
Ziel sei es, durch eine „vorausschauende und nachhaltige Waldpflege mit vielfältigen Baumarten den Wald widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel zu machen“, sagte Baumann. Konkret solle mit klimaangepassten Baumarten aufgeforstet, ein stabiles Wassermanagement betrieben sowie die Böden geschützt werden. „Ohne konsequenten Klimaschutz über den Wald hinaus werden selbst die besten Maßnahmen nicht ausreichen“, fügte Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez hinzu.
Für die Daten des Berichts sind den Angaben zufolge im Juli insgesamt 1.660 Bäume begutachtet worden. Die Auswahl sei repräsentativ für die Baumartenverteilung im Frankfurter Stadtwald.