Karl-Barth-Preis geht an Theologe Beintker

Der 74-jährige Theologe erhielt die Auszeichnung am Rande der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen (UEK) für sein theologisches Gesamtwerk.

Der reformierte Theologe Michael Beintker hat den Karl-Barth-Preis erhalten.
Der reformierte Theologe Michael Beintker hat den Karl-Barth-Preis erhalten.Jens Schulze/epd

Hannover. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis für das Jahr 2020 sollte ursprünglich im vergangenen November in Berlin verliehen werden. Die Feier zur Vergabe wurde allerdings wegen der Corona-Pandemie verschoben. Nun erfolgte die Preisverleihung am Rande der digitalen Frühjahrstagung in der Kapelle des Kirchenamtes der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover. Nur wenige Gäste waren vor Ort.

Die Auszeichnung erinnert an den Schweizer Theologen Karl Barth (1886-1968), der vor rund 100 Jahren eine neue Epoche der Theologie einleitete. Barth gilt als geistiger Vater der „Theologischen Erklärung von Barmen“ von 1934, die Historiker als moralische Legitimation für den Neuaufbau des deutschen Protestantismus nach dem Zweiten Weltkrieg bewerten.

„Außerordentliches Engagement auf allen Ebenen“

Die Auszeichnung würdigt besonders Beintkers zahlreiche Forschungsarbeiten zur Theologie Barths. Der ehemalige Münsteraner Universitätsprofessor gilt als einer der profiliertesten deutschen Theologen. Er war unter anderem Vorsitzender des Theologischen Ausschusses der UEK und ist stellvertretender Vorsitzender der Kammer für Theologie der EKD.

Die Theologin Christiane Tietz, die kurz zuvor zur neuen Vorsitzenden des Theologischen Ausschusses der UEK gewählt worden war, würdigte Beintker in ihrer Laudatio für dessen „außerordentliches Engagement auf allen Ebenen der Kirche und in der Gesellschaft“. Er habe Barths Grundgedanken zur Geltung gebracht, dass Menschen ihr Heil ausschließlich von Jesus Christus zu erwarten hätten.

Der Karl-Barth-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Theologen Hans Küng, Kardinal Karl Lehmann und Wolfgang Huber, der Jurist Helmut Simon und der Unternehmer Heinz-Horst Deichmann. (epd)