Kampnagel stellt im Herbst die Erinnerungskultur in den Mittelpunkt
Das Hamburger Kulturhaus Kampnagel will in seiner neuen Spielzeit mit dem Motto „Echoes of Tomorrow“ die Erinnerungskultur in den Mittelpunkt stellen. So werde Raum geschaffen für „eine multiperspektivische Auseinandersetzung mit dem immerwährenden Zusammenspiel aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, wie Kampnagel am Freitag mitteilte. Eröffnet wird die neue Spielzeit am 25. September mit einer Tanzperformance von der südafrikanischen Choreografin Dada Masilo, die Shakespeares „Hamlet“ neu interpretiert.
Die Produktion „Fiddler! A Musical“, die am 25., 26. und 28. September aufgeführt wird, spannt einen Bogen über die Traditionen jüdischer Performance-Kunst des 20. Jahrhunderts vor dem Hintergrund von Exil, Vertreibung und staatlicher Gewalt. Die Choreografin Sasha Waltz und die deutsch-schweizerische Künstlergruppe Rimini Protokoll zeigen vom 28. November bis 1. Dezember mit „Spiegelneuronen“ eine Inszenierung über das Zusammenspiel von Gehirn und Körper.
In „Reparation Nation“ (25. bis 28. September) setzt sich die südafrikanische Choreografin Jessica Nupen mithilfe einer interaktiven Installation mit geraubten Kulturgütern und ihrem Erbe auseinander. Die Musikerin und Autorin Christiane Rösinger nimmt am 5. und 6. Oktober mit ihrem Stück „Die große Klassenrevue“ die derzeitigen Klassenverhältnisse unter die Lupe. Die Flamin Anne Teresa de Keersmaeker erforscht mit „Exit above – after the tempest“ vom 24. bis 26. Oktober verschiedene Arten der Fortbewegung. Und am 14. und 16. November fragen die Künstler Tianzhuo Chen und Siko Setyanto in „Ocean Cage“ nach Formen der Solidarität in veränderten Wirtschafts- und Ökosystemen.