Jugendliche schnuppern in soziale Beruf rein

Von der Kita bis zum Altenheim: Diakonie und Caritas laden Jugendliche zum Schnupperpraktikum – mit Folgen für die spätere Berufswahl.

Jugendliche sollen soziale Berufe – etwa in der Altenpflege – kennenlernen
Jugendliche sollen soziale Berufe – etwa in der Altenpflege – kennenlernenJiri Hubatka / epd

Oldenburg. Diakonie und Caritas im Oldenburger Land laden zum 19. Mal Jugendliche im Alter ab 15 Jahren zum Schnupper-Praktikum "Szenenwechsel" in den Osterferien ein. Schirmherr ist in diesem Jahr der kleinwüchsige Schauspieler Manni Laudenbach. Er rief die Jugendlichen am Donnerstag in Oldenburg dazu auf, die Chance für einen Blick in die Welt der sozialen Berufe zu nutzen: "Probiert euch aus und habt Spaß dabei." Anmeldungen sind ab sofort im Internet möglich.
Der "Szenenwechsel" dauert in diesem Jahr vom 29. März bis zum 2. April. In diesem Jahr stehen den Jugendlichen in rund 160 sozialen Einrichtungen mehr als 300 Plätze zur Verfügung, sagte Dieter Fangmann vom Landes-Caritasverband. Das Spektrum der Einsatzstellen reiche von der Bahnhofsmission über Altenheime und Kindergärten bis zu Krankenhäusern und Beratungsstellen für Wohnungslose und Suchtkranke.

"Es ging an meine Grenzen"

Jana Sudendorf (16) hat im vergangenen Jahr einen "Szenenwechsel" in der Suchtklinik für Männer in Neuenkirchen bei Vechta absolviert. "Das war ganz schön krass", sagte sie. Sie habe in allen Bereichen mit den Profis mitarbeiten dürfen und sei sogar bei einem therapeutischen Gespräch dabei gewesen. "Das ging schon an meine Grenzen, aber ich habe viel dabei für mich gelernt." Sie könne das Sozialpraktikum weiterempfehlen und überlege, später in einem sozialtherapeutischen Beruf zu arbeiten.
Seit 1998 haben Caritas und Diakonie zusammen mit den evangelischen und katholischen Jugendverbänden mehr als 2.200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt, berichtete Theo Lampe von der Oldenburger Diakonie. Sehr viele hätten sich anschließend für ein Freiwilliges Soziales Jahr, den Bundesfreiwilligendienst oder einen sozialen Beruf entschieden. Im vergangenen Jahr nutzten 157 Jugendliche aus allen Schularten die Gelegenheit, Situationen und Menschen zu erleben, zu denen sie sonst wahrscheinlich keinen Zugang bekommen hätten. (epd)