Josephine Teske zieht in den EKD-Rat ein

Die Gemeindepastorin aus Büdelsdorf bei Rendsburg gilt als einer der Stars der digitalen Kirche. Jetzt möchte sie die Themen Glauben und Internet als Ratsmitglied nach vorn bringen.

Josephine Teske zieht in den EKD-Rat ein
Josephine Teske zieht in den EKD-Rat einJens Schulze / epd

Büdelsdorf. Die Pastorin Josephine Teske aus Büdelsdorf bei Rendsburg ist in den EKD-Rat gewählt worden. Sie erhielt bei der digital tagenden EKD-Synode im fünften Wahlgang die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit. Die 35-Jährige ist bundesweit mit ihrem Instagram-Account „Seligkeitsdinge“ bekannt geworden. Über das Internet könne die Kirche gut mit allen Menschen ins Gespräch kommen, sagte sie dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Digitale Kirche will ich als Ratsmitglied fördern.“

Die Gemeindepastorin ist in der Kirchengemeinde Büdelsdorf zu einem Viertel ihrer Arbeitszeit für digitale Kirche eingesetzt, den Rest für Gemeindearbeit. Ihr Instagram-Account verzeichnet inzwischen etwa 32.300 Follower. In der Corona-Krise hatten ihre Online-Andachten in der Spitze 3.000 Zuschauer, darunter viele kirchenferne Internetnutzer.

Ungeschminkter Alltag

In ihren Posts spricht sie nicht nur theologische Fragen an, sondern zeigt auch den ungeschminkten Alltag als berufstätige, alleinerziehende Mutter zweier Kinder im Alter von acht und sechs Jahren. Wie sie Vollzeitjob, EKD-Rat und Familie unter einen Hut bekommt? „Als Älteste von sieben Geschwistern habe ich gelernt, mich sehr gut zu organisieren“, so die Pastorin.


Mehr zur EKD-Synode
Corona-Einbußen bei Kirchensteuer halten an
Bischöfin Fehrs zu Missbrauchsbetroffenen: „Es tut mir sehr leid“
Bedford-Strohm zieht Bilanz zum Ende seiner Amtszeit


Teske kommt gebürtig aus der Uckermark im Nordosten Brandenburgs und studierte Theologie in Rostock. Ihr Vikariat machte sie in Schleswig-Holstein. „Ich lebe gern zwischen den Meeren und mag die Mentalität der Menschen.“ Seit 1. Juni 2018 ist sie Gemeindepastorin in Büdelsdorf.

Zuvor war bereits die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs in den Rat gewählt worden. Sie erhielt im zweiten Wahlgang 116 von 148 Stimmen der digital tagenden EKD-Synode und somit die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit.

Was der Rat macht

Der Rat ist eine Art „Kirchenregierung“ innerhalb der EKD. Die 15 Mitglieder beraten über aktuelle Fragen in Kirche und Gesellschaft, beauftragen und begleiten Denkschriften der EKD, die in Kammern von Experten erarbeitet werden, und melden sich öffentlich zu Wort. (epd/tt)