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Johannisberg

Es ist ein sonnenverwöhnter Landstrich, in dem beste Weine entstehen. Gründe dafür sind ein guter Untergrund, hohe Handwerkskunst – und dass sich der Rhein hier sein Bett besonders gut hingestellt hat.

“Mon Dieu, wenn ich doch so viel Glauben in mir hätte, dass ich Berge versetzen könnte, der Johannisberg wäre just derjenige Berg, den ich mir überall nachkommen ließe”, schrieb einst der Dichter Heinrich Heine (1797-1856).

Da war die Spätlese schon längst erfunden: 1775, vor 250 Jahren – just hier am Johannisberg im Rheingau in Hessen, durch eine verspätet eingetroffene Leseerlaubnis des Fuldaer Fürstbischofs. Und auch der Eiswein stammt aus dem Rheingau: weil 1829 die ursprünglich für schlecht gehaltenen Trauben des Jahres gar nicht geerntet worden waren und sich nach dem Frost (und vor dem Verfüttern ans Vieh) dann doch als sehr schön und süß erwiesen.

Die wichtigste Rebsorte des Anbaugebietes ist der Riesling. Hier in der Mitte zwischen Rüdesheim und Eltville, wo das nördliche Rheinufer die Reben in eine perfekte Südlage stellt, herrschen ausgezeichnete klimatische Bedingungen. Und der Boden der Hügel besteht aus hartem Taunus-Quarzit, der den filigranen mineralischen Geschmack des tief wurzelnden Rieslings prägt.