Jetzt lässt sich der Michel mit dem Smartphone erkunden

Wer sich einem markanten Ort nähert, bekommt Informationen auf sein Telefon. Auch Michel-Kenner würden Neues erfahren, versprechen die Macher.

Die App führt Besucher durch die Kirche
Die App führt Besucher durch die KircheThomas Morell

Hamburg. Eine kostenlose Michel-App soll Touristen und Hamburgern ermöglichen, die Hauptkirche St. Michaelis neu zu erkunden. Selbst Michel-Kenner könnten auf diese Weise Neues entdecken, sagte Hauptpastor Alexander Röder am Donnerstag bei der Präsentation. Als vermutlich bundesweit erste Kirche verwendet die Michel-App sogenannte Beacons: Nähert man sich einem markanten Ort in der Kirche, meldet sich das Smartphone und versorgt die Besucher mit Bildern und Texten. Neu ist auch ein WLAN-Hotspot vor dem Michel-Eingang.
Die App gibt es zum Herunterladen für die Betriebssysteme von Apple (ab iOS 8.0) und von Google (ab Android 4.4.). Die notwendige Datenmenge von 50 MB ist vergleichsweise klein. Nach den Worten von Michel-Geschäftsführer Thorsten Schulze wurde die neue App einfach und schlank gestaltet. App-Nutzer finden im Kirchenschiff fünf markante Beacon-Punkte, an denen sie informiert werden. In der Krypta darunter und im Turm wurden ebenfalls jeweils fünf Info-Punkte installiert.

Englische Version geplant

Per Kopfhörer kann man sich die Texte auch von der NDR-Journalistin Anke Harnack, Gemeindemitglied von St. Michaelis, vorlesen lassen. Zu hören sind auf der Audio-Datei auch Orgeleinspielungen und Glockenklang. Nutzer finden zudem ein unterhaltsames Michel-Quiz und Infos über das Programm der Hauptkirche. Außerdem spendet das Smartphone mit der App den "Michel-Segen".
Konkret geplant ist für Anfang des Jahres eine Version auf englisch. Noch offen ist, ob es weitere Beacon-Punkte geben soll, und ob eine Version für Tablets entwickelt wird. Auch die Geschichte von St. Michaelis könnte dabei einbezogen werden. Die Kosten für die App-Entwicklung liegen nach den Angaben von Schulze bei einem höheren fünfstelligen Betrag, der aus den touristischen Einnahmen der Gemeinde finanziert wird.
Unverändert biete der Michel aber auch Informationen für Menschen ohne Smartphone an, betonte Hauptpastor Röder. Die zahlreichen Kirchenführer würden im Schichtdienst arbeiten. Fremdsprachige Rundgänge informieren unter anderem auf russisch, französisch und italienisch. Daneben gibt es spezielle Orgelführungen und Entdecker-Touren für Kinder. Pro Jahr besuchen rund 1,5 Millionen Menschen das Hamburger Wahrzeichen. (epd)