Schnief, schnief, schnief: Es ist Hochsaison für Pollenallergiker. Wer darunter leidet, ist längst nicht allein. Keine Allergie ist hierzulande verbreiteter als Heuschnupfen – und es könnte noch schlimmer werden.
In einer Umfrage im Auftrag der Krankenkasse AOK hat die Hälfte der Menschen angegeben von einer Allergie betroffen zu sein. 36 Prozent der Befragten haben demnach eine ärztlich diagnostizierte Allergie, weitere 14 Prozent glauben, an einer Allergie zu leiden, haben dies aber nicht ärztlich bestätigen lassen, wie aus der am Mittwoch in Berlin veröffentlichten Studie hervorgeht. AOK-Ärztin Eike Eymers weist darauf hin, dass Allergiesymptome ärztlich abgeklärt werden sollten, da sie sich unbehandelt bis hin zu Asthma-Erkrankungen verschlimmern könnten.
Unter den von einer diagnostizierten Allergie betroffenen Menschen haben laut Umfrage 59 Prozent eine Pollenallergie, 34 Prozent reagieren auf Hausstaub und Milben. Mehr als zwei Drittel fühlen sich nach eigenen Angaben im Alltag eingeschränkt, 42 Prozent davon beim Schlafen. Schon kleine Verhaltensänderungen können laut Eymers die Auswirkungen von Heuschnupfen verbessern: Wäsche nicht draußen trocknen, getragene Kleidung nicht ins Schlafzimmer legen und vor dem Schlafen Haare waschen. Aber auch Medikamente oder eine Desensibilisierung könnten helfen.
Experten zufolge ist aufgrund des Klimawandels mit einer Zunahme von Allergien zu rechnen. Etwa ein Viertel der Pollenallergiker gab in der AOK-Studie an, dass die Symptome in den vergangenen fünf Jahren zugenommen hätten. Mögliche Gründe dafür sind frühere Blütezeiten und eine längere Pollensaison aufgrund steigender Temperaturen.
Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte für die Erhebung im Auftrag der AOK online rund 2.000 zufällig ausgewählte Personen ab 14 Jahren. 710 von ihnen hatten eine ärztlich diagnostizierte Allergie.