Israelische Wissenschaftler klagen über internationalen Boykott
Israelische Wissenschaftler fühlen sich nach eigenen Aussagen vor dem Hintergrund des Nahost-Kriegs einem internationalen Boykott ausgesetzt. Einladungen zu Konferenzen würden abgesagt, Beiträge aus politischen Gründen abgelehnt, Kontakte abgebrochen, berichtet die Zeitung „Haaretz“ (Freitag).
Sie hat nach eigenen Angaben mehr als 60 israelische Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen befragt, von jungen Akademikern bis zu Universitätspräsidenten. Das Fazit des Blatts: „Israel leidet unter der Hauptlast eines beispiellosen akademischen Boykotts, der immer mehr an Dynamik gewinnt.“
So war laut „Haaretz“ der Sozialpsychologe Gilad Hirschberger, Autor von Studien über die Auswirkungen des Holocaust, als Hauptredner zu einer Konferenz nach Oslo eingeladen. Er habe schließlich eine Ausladung erhalten – mit Verweis auf den anhaltenden Nahost-Krieg. Generell werde die wichtige internationale Kooperation für israelische Wissenschaftler immer schwieriger.