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Israelische Bank sperrt Konto von UN-Hilfswerk für Palästinenser

Die israelische Bank Leumi hat das Konto des UN-Flüchtlingshilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) gesperrt. Als Grund gab Leumi laut israelischen Medienberichten an, man habe ernsthafte Sorge, dass Geld von dem Konto an terroristische Gruppen fließe. Israel beschuldigt zwölf der rund 13.000 lokalen UNRWA-Mitarbeiter im Gazastreifen, an den Terrorangriffen der Hamas vom 7. Oktober beteiligt gewesen zu sein.

Ungewöhnliche Aktivitäten auf den Konten hätten zu Warnmeldungen geführt, so die Bank laut Berichten. Unter anderem gebe es zahlreiche Überweisungen, deren Herkunft und Bestimmungsort für die Bank nicht nachvollziehbar seien. Von der Bank geforderte Erklärungen der UNRWA seien nicht zufriedenstellend gewesen.

Am Freitag hatten zahlreiche unabhängige UN-Sachverständige den Finanzierungsstopp mehrerer Staaten für UNRWA kritisiert und vor katastrophalen Folgen für mehr als zwei Millionen Palästinenser im Gazastreifen gewarnt. Sie reagierten damit auf die Entscheidung von 18 Staaten, darunter Deutschland, Zahlungen für das Hilfswerk der Vereinten Nationen auszusetzen. Selbst wenn die Anschuldigungen sich bewahrheiten sollten, dürfe UNRWA nicht kollektiv beschuldigt und bestraft werden. Erst im Dezember hatte UNRWA einen Finanzierungsbedarf im Umfang von 481 Millionen US-Dollar (444 Millionen Euro) angemeldet.