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Israel weitet Förderung für umstrittenes Kulturprogramm aus

Millionen für ein Programm zum Erhalt von Kulturstätten? Hinter der Entscheidung der israelischen Regierung steckt mehr, denn die Stätten befinden sich im besetzten Westjordanland.

Die israelische Regierung unterstützt ein Programm des rechtsextremen Ministers Amichai Eliyahu für die Erschließung von Kulturstätten in palästinensischen Gebieten. Für das Programm zur “Rettung, Erhaltung und Entwicklung von Kulturerbestätten in Judäa, Samaria, dem Jordantal und der Judäischen Wüste” würden 40 Millionen Schekel (rund 10,5 Million Euro) bereitgestellt, berichtete die Zeitung “Haaretz” am Sonntag. Judäa und Samaria sind die israelische Bezeichnung für das Westjordanland.

Der Vorschlag des Ministers für religiöses und kulturelle Erbe sieht vor, die öffentliche Zugänglichkeit der Stätten zu gewährleisten, von denen einige “unter der Zerstörung und Plünderung von Antiquitäten durch palästinensische Bewohner der Region leiden”. Für das Programm stellte die Regierung im Jahr 2023 bereits 89 Millionen Schekel (rund 23,3 Millionen Euro) bereit.

Die Mittel werden laut Bericht aus den Ministerien für Bildung, Kultur, Sicherheit, Umweltschutz, Verkehr, Siedlungswesen und Justiz bereitgestellt.

Die Kulturorganisation Emek Shaveh forderte vor wenigen Tagen in einem offene Brief von Israel, die Annexion von Kulturerbestätten im Westjordanland zu beenden. Palästinensischen Archäologen dürften nicht länger daran gehindert werden, ihre Untersuchungen in den von der Palästinensischen Behörde kontrollierten Gebieten durchzuführen.