Israel hat zahlreiche palästinensische Gefangene freigelassen. US-Präsident Trump hält eine Rede vor der Knesset. Und im benachbarten Ägypten bereitet man sich auf einen “Friedensgipfel” vor.
Im Nahen Osten überschlagen sich die Ereignisse. Am Montagmorgen hat die palästinensische Terrororganisation Hamas die 20 noch lebenden israelischen Geiseln freigelassen. Laut Medienberichten vom Nachmittag begann Israel danach wie im Waffenstillstandsabkommen vereinbart mit der Freilassung von palästinensischen Gefangenen. Unterdessen beklagen Hinterbliebene, dass die Hamas nur vier von 28 toten Geiseln übergeben wolle. “Dies stellt einen eklatanten Verstoß gegen die Vereinbarung durch die Hamas dar”, so die Vereinigung der Familien der Geiseln. “Wir erwarten von der israelischen Regierung und den Vermittlern, dass sie unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um diese schwere Ungerechtigkeit zu beseitigen.”
Noch ist unklar, was das für den von US-Präsident Donald Trump ausgehandelten Waffenstillstand und den anschließend anvisierten Friedensprozess bedeutet. In einer Rede vor der Knesset, dem israelischen Parlament, sagte Trump: “Jetzt ist zumindest nicht nur für Israel, sondern auch für die Palästinenser und viele andere der lange und schmerzhafte Alptraum endlich vorbei.”
Der US-Präsident bedankte sich für die Unterstützung aller, die zum Zustandekommen des Waffenstillstands beigetragen hatten. “Wir haben viel Hilfe bekommen, wir haben viel Hilfe von vielen Menschen bekommen, von denen man das nicht erwarten würde, und dafür möchte ich ihnen ganz herzlich danken.”
Zugleich bat er Präsident Isaac Herzog um Gnade für Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der derzeit wegen Korruptionsvorwürfen vor Gericht steht und wegen Betrugs und Untreue im Zusammenhang mit einem Skandal um die Annahme von Luxusgeschenken angeklagt ist. “Ich habe eine Idee: Warum begnadigen Sie Netanjahu nicht einfach?”, fragte Trump in Richtung von Präsident Herzog.
Am Nachmittag wird Trump im Nachbarland Ägypten erwartet. Im Badeort Scharm el-Scheich kommen auf Einladung von Trump und Ägyptens Präsident Abdel Fattah Al-Sisi Spitzenpolitiker aus aller Welt zusammen, um dort über weiter Wege zum Frieden in der Region zu beraten. Zu den Teilnehmern gehört auch Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU).
Unterdessen dankte Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan Ägypten, Katar und den USA für ihr Engagement. Die SPD-Politikerin fügte hinzu, es gelte nun, Weichen zu stellen für den Wiederaufbau nach den Zerstörungen des Krieges. “Die notleidenden Menschen in Gaza werden wir mit schneller Hilfe unterstützen. So stehen Übergangsunterkünfte in Ramallah bereit, die schnell nach Gaza gebracht werden können, sobald wir von den verantwortlichen Behörden Grünes Licht bekommen.”