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Insektenparadiese geschaffen

In Hermstedt im Weimarer Land ist am Freitag das Großprojekt „Streuobstwiesen zu Insektenparadiesen“ offiziell beendet worden. Ziel der Naturschutzmaßnahme sei es gewesen, Streuobstwiesen in mehreren Landkreisen des Freistaats fachgerecht zu sanieren, teilte die Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (ABL) vor Ort mit. Das Projekt sei seit 2021 vom Landesumweltministerium mit regionalen Initiativen umgesetzt worden

Dabei sei der Baumbestand durch die Neupflanzung von rund 1.000 Bäumen verjüngt und bestehende Gehölze fachgerecht beschnitten worden. Zudem seien die Wiesen von Büschen befreit worden. Das finanzielle Volumen der Arbeiten habe bei rund einer Million Euro gelegen.

Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) bezeichnete die Sanierung von Streuobstwiesen als ein Zukunftsprojekt. Sie seien wertvolle Biotope für alle Arten von Insekten. Neben Wildbienen und Hirschkäfern fänden dort auch gefährdete Vogel- und Fledermausarten Unterschlupf und Nahrung. Jeder Baum leiste darüber hinaus einen Beitrag zum Klimaschutz, indem er schädliches Kohlendioxid binde.

Die Flächen benötigten auch während der kommenden Jahre weitere Pflege, um diese Lebensräume dauerhaft zu erhalten. Das sei von den Eigentümern zugesagt worden.

Anett Roßberg vom Förderverein der ABL erklärte, dass artenreiche Landschaftsformen derzeit wirtschaftlich kaum genutzt werden könnten. Das lohne sich bei den aktuellen Preisen von Apfelsaft oder Schafwolle kaum. Bäuerinnen und Bauern müssten deshalb langfristig bei ihrer Arbeit für eine blühende Kulturlandschaft unterstützt werden.