Erleichterung in Dresden: Die Familie des Deutsch-Kubaners Luis Frometa Compte ist froh über seine vorzeitige Haftentlassung. Er war zunächst zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er eine Demonstration filmte.
Der in Kuba wegen des Filmens von regierungskritischen Protesten zu einer Haftstrafe von 15 Jahren verurteilte Deutsch-Kubaner Luis Frometa Compte (62) ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Das teilte seine Familie der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montagabend mit: “Wir können es nicht glauben. Unser Papa ist endlich frei und zu Hause bei seiner Familie in Kuba”, schrieb die Familie. Der Familienvater aus Dresden hatte nach Angaben der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte die friedlichen Proteste mit seinem Mobiltelefon gefilmt und war dann von Mitarbeitern der kubanischen Staatssicherheit festgenommen worden.
Mitte Februar bezifferte die Menschenrechtsorganisation Prisoners Defenders die Zahl der aus politischen Gründen inhaftieren Personen auf 1.150 Menschen. Mitte Januar hatte die kubanische Regierung mitgeteilt, auf Vermittlung des Vatikans 553 Menschen freizulassen.
Die USA nahmen daraufhin Kuba von der Liste der Terror-Unterstützerstaaten. Doch nur wenige Tage nach der Amtsübergabe von Präsident Joe Biden auf Donald Trump setzte die neue US-Regierung Kuba wieder auf die Terrorliste; Havanna setzte im Gegenzug die Freilassungen aus. In einer ersten Welle kamen nur rund 200 Menschen frei.
Kuba leidet unter einer schweren Versorgungskrise und massiver Abwanderung. Seit 2021 haben schätzungsweise rund eine Millionen Menschen die Insel verlassen, die meisten in Richtung USA. Die offiziell nicht zugelassene Opposition macht die sozialistische Planwirtschaft und Korruption für die katastrophale Versorgungslage verantwortlich. Die Regierung – Kuba hat ein Ein-Parteien-System – sieht im jahrzehntelangen Handelsembargo der USA den Hauptgrund für die anhaltende Wirtschaftskrise.
Im Jahr 2021 gingen trotz hoher Strafandrohungen im ganzen Land die Menschen auf die Straße, um demokratische und wirtschaftspolitische Reformen zu fordern. Der Dresdener Luis Frometa Compte filmte die Proteste, wurde festgenommen und zu 15 Jahren Haft verurteilt. Seine Familie in Deutschland organisierte in den letzten drei Jahren deswegen mehrfach Demonstrationen, um auf das Schicksal des Vaters hinzuweisen.