Immer mehr Allergien: Eine Ursache liegt im Klimawandel
Allergien sind eine weitverbreitete chronische Krankheit, von der im Laufe ihres Lebens rund 30 Prozent der Deutschen betroffen sind.
Die Gründe für die Erkrankung sind vielfältig. Forschende beobachten, dass der Klimawandel das Problem verschärft.
Robert Koch-Institut: Frauen sind häufiger betroffen
Die renommierte Einrichtung der Bundesregierung bezieht sich mit ihrer Einschätzung auf eine Studie aus den Jahren 2008 bis 2011. Demnach erkranken 35 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer. Zudem ist jedes fünfte Kind im Laufe seines Lebens betroffen. Die mit Abstand am weitesten verbreitete allergische Erkrankung ist der Heuschnupfen, der durch Pollen verursacht wird. Die Leidenszeit der Betroffenen beginnt im Februar und kann bis Ende Oktober dauern.
Allergien sind offenbar vererbbar. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass 60 Prozent der Kinder betroffen sein werden, wenn die Mutter oder der Vater erkrankt sind. In der Gruppe ohne Heuschnupfen bei den Eltern liegt das Risiko nur bei 15 Prozent. Dank des medizinischen Fortschritts kann Betroffenen heute geholfen werden. Wichtig ist zudem, das Risiko zu verringern, mit Pollen in Berührung zu kommen.
Pollenflug eindämmen
Der Begriff Heuschnupfen stammt aus dem 19. Jahrhundert. Damals erkannten Forschende erstmals, dass der direkte Kontakt mit Heu und Gräsern zu Husten und tränenden Augen führen kann. Heute wissen wir, dass der Pollen nicht nur an Pflanzen zu finden ist. Der Wind weht ihn in jede Ecke, auch in der Wohnung. Pollenschutzgitter verhindern ein Eindringen und verbessern so das Wohlbefinden der Betroffenen.
Wichtig ist, dass die Gitter passgenau gefertigt sind. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Pollen nicht nur durch die Fenster in die Wohnräume gelangt. Geöffnete Türen sind ebenfalls ein Einfallstor. Pollenschutzgitter ermöglichen es, die Wohnung durchzulüften, ohne dass Allergiker eine Heuschnupfen-Attacke erleiden. Ein schöner Nebeneffekt ist zudem, dass Insekten draußen bleiben müssen.
Der Klimawandel verstärkt das Problem
Die Zunahme von Allergien ist nicht allein auf genetische Ursachen zurückzuführen. Seit Langem ist bekannt, dass die Umweltverschmutzung und eine ungesunde Ernährung eine Erkrankung begünstigen. Es ist also kein Wunder, dass Menschen in Industrieländern häufiger leiden. Eine zunehmende Rolle spielt der Klimawandel.
Er führt zu Faktoren, die Erkrankungen fördern und verstärken können. Untersuchungen zeigen, dass sich die Zeit des Pollenflugs in den letzten Jahrzehnten verlängert hat. Durch die Erderwärmung beginnen viele Pflanzen zeitiger mit der Blüte. Dies bedeutet für die Allergiker eine längere Leidenszeit. Kohlendioxid spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, denn das Gas bewirkt, dass Pflanzen mehr Pollen bilden. Dies sorgt dafür, dass der Blütenstaub aggressiver wird und entsprechend stärkere allergische Reaktionen auslöst.
Gesundheitswesen ist nicht ausreichend auf die neuen Anforderungen vorbereitet
Der Klimawandel macht nicht nur Allergikern zu schaffen. Mit den höheren Temperaturen halten in Europa auch Krankheiten Einzug, die wir bisher nur aus anderen Klimazonen kannten. Eine vom Robert Koch-Institut koordinierte Studie kommt zu dem Schluss, dass wir mit einer Zunahme von Infektionskrankheiten rechnen müssen. Ihre Übertragung werde durch Hitzewellen und Überflutungen begünstigt, heißt es in dem Bericht. Bereits heute breitet sich das West-Nil-Virus in Deutschland aus. Bisher sind die Infektionen noch gering. Man müsse sich jedoch darauf einstellen, dass die Zahl der Erkrankungen sprunghaft ansteigt.
Fazit
Allergien und Infektionskrankheiten werden sich nach Ansicht von Forschenden durch den Klimawandel stärker ausbreiten. Dies stellt neue Herausforderungen an das Gesundheitswesen. Jeder Mensch kann sich jedoch auch unabhängig davon mit einfachen Mitteln gegen Pollen und Insekten schützen.