Hungersnot in Somalia bleibt kritisch

Fünf Millionen Menschen leben laut Welternährungsorganisation in Somalia mit akutem Hunger. Die Zahl wird weiter steigen. Dennoch gibt es Entwarnung zu den schlimmsten Prognosen.

Ein Kind wird auf Unterernährung getestet in Baidoa, Somalia
Ein Kind wird auf Unterernährung getestet in Baidoa, SomaliaImago / ZUMA Wire

Die Welternährungsorganisation FAO hat eine leichte Entwarnung für die Ernährungssituation in Somalia gegeben. Dank massiver humanitärer Hilfe und günstigerer Regenprognosen rechne man in Teilen des ostafrikanischen Landes nicht mehr mit einer Hungersnot, erklärte die UN-Organisation. Dennoch bleibe die Lage kritisch. In einigen Gebieten dauere die Gefahr einer Katastrophe an.

Nach einer aktuellen Analyse der FAO leben in Somalia derzeit fast fünf Millionen Menschen mit akutem Hunger oder einer noch stärkeren Form von Nahrungsmittelknappheit. 96.000 von ihnen leiden unter der schlimmsten Phase von Hunger. Es wird erwartet, dass die Zahl der akut Unterversorgten bis Juni auf 6,5 Millionen steigt; das ist mehr als ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Etwa 223.000 Menschen dürften dann laut UN-Prognose vom Verhungern bedroht sein.

Nicht genügend Geld vorhanden

Um den „alarmierenden Trend“ umzukehren, seien neben beständiger Hilfe im angemessenem Umfang auch nachhaltige Verbesserungen der Nahrungsmittel- und Wassersicherheit nötig sowie bessere Anpassung an den Klimawandel.

Zur Abwendung einer Hungersnot in Somalia erhielt die FAO nach Eigenangaben bislang 183 Millionen US-Dollar (172 Millionen Euro), das sind 68 Prozent der Summe, die für den Zeitraum von Mai 2022 bis Juni 2023 benötigt werden.