Horst Lichter: Mit eigenen Kindern kann man kaum befreundet sein

Er ist als “Bares für Rares”-Moderator ebenso bekannt wie als Fernsehkoch – und nun zeigt sich Horst Lichter auch noch als Fachmann in Sachen Freundschaften. Wozu er rät und was er für fast unmöglich hält.

Fernsehmoderator Horst Lichter (62) glaubt offenbar nicht an Freundschaft zwischen Eltern und Kindern. “Ich finde das schwierig”, sagte Lichter der aktuellen Ausgabe der “Apotheken-Umschau”. “Natürlich wünsche ich mir ein freundschaftliches Verhältnis mit meinem Sohn und meinen Töchtern. Fände ich super. Aber es geht nicht, weil ich doch ihr Papa bin. Dein Kind bleibt immer dein Kind.” Lichter ergänzte: “Mein Sohn ist jetzt 38. Der ist Ingenieur, hat drei Kinder, ein Haus und der weiß, was er tut. Trotzdem mache ich mir ständig Sorgen um ihn und deshalb rate ich ihm andere Dinge als einem Freund.”

Der TV-Star (“Bares für Rares”) fügte hinzu, die meisten Menschen könnten eigentlich auch nicht mit sich selbst befreundet sein. Auf die Frage nach dem Grund dafür erklärte Lichter: “Na ja, würdest du einem Freund wissentlich etwas zufügen, was ihm schadet oder sein Leben verkürzt? Würdest du nicht machen! Nicht bei deinem Freund. Machen wir aber bei uns selbst ständig, indem wir zum Beispiel Alkohol trinken oder rauchen.” In Bezug auf sich selbst sagte der Moderator: “Ich habe vor einigen Jahren aufgehört zu rauchen. Aber ich neige zu Übergewicht. Und wenn die Hose zwickt, weiß ich, es muss wieder ein bisschen was runter.”

Zudem sprach sich Lichter für altersübergreifende Freundschaften aus. “Es macht mich traurig, dass in unserer Gesellschaft die Alten oft als stur und überholt gelten. Seit Tausenden von Jahren waren die Weisen des Stammes immer Menschen, die alt waren. Die wussten, wovon sie reden, weil sie Erfahrung hatten.” Lichter fügte an: “Genauso wichtig ist es, dass wir Älteren uns mit jungen Leuten und ihren Ideen befassen.” Er glaube jedenfalls, so der Fernsehmann weiter, dass, wenn beide zusammenkämen, sich etwas Tolles, Neues entwickeln könne. “Da profitieren alle!”

Horst Lichter hat ein neues Buch geschrieben: “Zeit für Freundschaft?!” ist im Verlag Droemer Knaur erschienen.