Hochwasserschutz: Kommunen fordern mehr finanzielle Unterstützung

Der Deutschen Städte- und Gemeindebund fordert von Bund und Ländern stärkere Investitionen in den Hochwasserschutz, sonst drohen künftig weitere Katastrophen.

Dramatische Hochwasserlage in Tschechien
Dramatische Hochwasserlage in TschechienImago / CTK Photo

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, André Berghegger, hat angesichts der Hochwasserkatastrophe in Österreich, Tschechien und Polen Bund und Länder aufgefordert, die Kommunen beim Ausbau des technischen Hochwasserschutzes finanziell stärker zu unterstützen: „Die Starkregen- und Hochwasserereignisse der letzten Tage machen einmal mehr deutlich, dass dem vorbeugenden Hochwasserschutz weiterhin hohe Priorität eingeräumt werden muss“, sagte Berghegger der Düsseldorfer Rheinischen Post.

Neben einer hochwasserangepassten kommunalen Bauleitplanung sei ein konsequenter Ausbau des technischen Hochwasserschutzes erforderlich. „Der Aufwand für technische Schutzmaßnahmen wie Spundwände, mobile Hochwasserschutzmaßnahmen oder Regenrückhaltebecken zahlt sich aus“, sagte Berghegger der Zeitung.

Frühwarnsysteme an Gefahrenlage anpassen

Damit einhergehen müsse zudem ein konsequenter Ausbau von Flutpoldern und Deichen an den großen Flüssen. „Da zukünftig mit weiteren Großschadenslagen zu rechnen ist, müssen die Frühwarnsysteme weiter optimiert und an die Gefahrenlagen angepasst werden“, erklärte Berghegger.

Auch die Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Gerda Hasselfeldt, forderte angesichts der dramatischen Hochwasserlage in Teilen Europas und erwarteter Überschwemmungen in Deutschland deutlich mehr Investitionen in die Katastrophenvorsorge. Hasselfeldt sagte der Rheinischen Post : „Investieren wir nicht massiv in den nächsten Jahren, werden wir mit kommenden Katastrophen nicht mehr Schritt halten können.“

Enorme Herausforderungen wegen Klimawandel

Die Regenmengen und Hochwasser der vergangenen Tage zeigten eindrücklich und wiederholt, wie wichtig die Katastrophenvorsorge sei, ergänzte Hasselfeldt. „Die Vorbereitung auf solche Situationen ist bereits jetzt mit enormen Herausforderungen verbunden und wird nicht leichter in der Zukunft – im Zuge des Klimawandels müssen wir mit mehr und intensiveren Extremwettereignisse rechnen.“