Als “Notre-Dame der Ardennen” wurde das Kloster Mont-Dieu in den französischen Ardennen auch bezeichnet. Bittere Ironie: Nun erfuhr die einstige Kartause dasselbe Schicksal wie die Pariser Kathedrale: Sie brannte ab.
Eine der ältesten Kartausen Frankreichs ist bis auf die Grundmauern abgebrannt und von Einsturz bedroht. Das verheerende Feuer zerstörte am Sonntag das Hauptgebäude des einstigen Klosters Mont-Dieu in den französischen Ardennen, wie französische Medien berichteten. Spaziergänger hatten am Morgen Rauch über dem seit 1946 denkmalgeschützten Bau bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Erst nach mehreren Stunden konnte der Brand gelöscht werden. Die Ursache sei noch unklar, hieß es.
Das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster liegt abgelegen in einem dichten Waldgebiet. Es wurde im 17. Jahrhundert wieder aufgebaut; doch während der Französischen Revolution mussten die Mönche die Kartause verlassen. Kunstwerke oder wertvolle Einrichtung gab es dort nicht mehr.
Der Kartäuserorden, der strengste Orden der katholischen Kirche, hat weltweit nur noch rund 20 bewohnte Klöster. Die Kartäuser leben völlig zurückgezogen und verstehen sich als “tot für die Welt”, um sich im Gebet ganz Gott zu widmen. Der Tagesablauf der Mönche folgt einer strengen Ordnung und vollzieht sich meist im Schweigen.