“Hinz&Kids”: “Hinz&Kunzt” hat einen Ableger für Kinder bekommen

Das Hamburger Straßenmagazin „Hinz&Kunzt“ hat einen Ableger für Kinder bekommen. Ab sofort können Interessierte das Magazin „Hinz&Kids“ bei den Verkäuferinnen und Verkäufern von „Hinz&Kunzt“ erwerben. Das Heft solle Obdachlosen-Schicksale erklären, einen Lerneffekt bieten und Spaß machen, sagt „Hinz&Kids“-Chefredakteurin Annette Woywode im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

epd: Wie ist die Idee zu „Hinz&Kids“ entstanden?

Annette Woywode: Immer mal wieder habe ich mitbekommen, dass Kinder einen obdachlosen oder bettelnden Menschen auf der Straße gesehen und den Erwachsenen an ihrer Seite gefragt haben: „Was ist mit dem Mann?“ Oder: „Warum macht die Frau das?“ Die Erwachsenen wussten oft nicht, wie sie antworten sollten. „Der Mann fragt die Leute nach Geld – komm, wir müssen weiter“, hieß es dann oft.

Aber Kinder sind empathisch, sie machen sich Sorgen oder sie finden obdachlose Menschen auch mal unheimlich. „Hinz&Kids“ will den Kindern echte Antworten geben, Schicksale erklären, zeigen, wo es Hilfe für die Menschen gibt. Das alles, ohne Angst zu machen, geschrieben in einfacher Sprache zum selbst Lesen oder Vorlesen.

epd: An welche Altersgruppe richtet sich „Hinz&Kids“?

Woywode: Hinz&Kids richtet sich vorwiegend an Kinder im Grundschulalter. Aber auch Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe können darin Interessantes finden. Wichtig war uns, dass Kinder in dem Magazin selbst zu Wort kommen. Wir haben daher zusammen mit ehemals obdachlosen Menschen Grundschulklassen besucht, und die Kids durften diese dann interviewen. Natürlich haben auch Journalisten und Journalistinnen Geschichten rund um das Thema Obdachlosigkeit recherchiert und kindgerecht aufgeschrieben.

epd: Was macht „Hinz&Kids“ besonders?

Woywode: Neben dem Lerneffekt wollen wir, dass „Hinz&Kids“ einfach nur Spaß macht – mit Rätselseiten, (Vor-)Lesegeschichten oder Tipps zu Ausflugsorten. Übrigens führt der kleine Pennie durch das Magazin, ein fiktiver Hund, der mit seinem obdachlosen Herrchen auf der Straße lebt. Kinder lieben Tiere, und Pennie ist witzig und frech. Er hat das Herz am rechten Fleck und erklärt, wie schwierig das Leben für obdachlose Menschen oft ist.